Gladbach-Kapitän Lars Stindl kritisiert Teamgeist bei Borussia Mönchengladbach: "Nicht zusammen als Team"

Von Jonas Rütten
Borussia Mönchengladbachs Kapitän Lars Stindl hat nach dem nächsten Debakel der Fohlen in der Bundesliga scharfe Kritik am Mannschaftsgeist der Elf vom Niederrhein geübt.
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Borussia Mönchengladbachs Kapitän Lars Stindl hat nach dem nächsten Debakel der Fohlen in der Bundesliga scharfe Kritik am Mannschaftsgeist der Elf vom Niederrhein geübt. Nicht damit einverstanden war der immer mehr in der Kritik stehende Trainer Adi Hütter.

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"Wir haben wirklich gar nicht gut gespielt", sagte der völlig konsternierte Stindl nach der 1:4-Klatsche bei RB Leipzig bei Sky: "Wir haben uns etwas zusammengerissen und die zweite Halbzeit war zumindest ganz okay vom Aufwand und Einsatz her. Wir haben uns dagegen gestemmt, sind nochmal herangerückt und kriegen trotzdem hinten raus dann wieder zwei Dinger und du gehst hier mit 1:4 nach Hause."

Auf die Frage, warum sich die Gladbacher trotz des Anschlusstreffers durch Ramy Bensebaini kurz vor Schluss (88.) wieder ihrem Schicksal ergaben und am Ende erneut wie schon gegen Köln (1:4) und Freiburg (0:6) hoch verloren, deutete der Gladbacher Spielführer an, dass es intern in der Mannschaft aktuell nicht stimme. "Jeder hat etwas für sich gemacht und nicht zusammen als Team. Dann steht es am Ende 4:1 für Leipzig."

Diese Kritik seines Kapitäns wollte Trainer Hütter nicht gänzlich stehen lassen. "Man kann das auch anders sehen. Jeder wollte vielleicht der sein, der in dieser Situation etwas Besonderes macht", sagte er. Fehlenden Mannschaftsgeist, denn Stindl angedeutet hatte, verwies der Österreicher hingegen ins Reich der Fabeln: "Die Mannschaft ist eine Mannschaft, sie hat im Moment eine sehr schwierige und unangenehme Situation. Wir müssen da jetzt gemeinsam herauskommen. Ich kann mich trotz allem nicht hierherstellen und draufhauen. Das mache ich nicht."

Nach den jüngsten Negativerlebnissen, der 1:4-Pleite im Derby gegen Köln und dem historischen 0:6-Debakel gegen den SC Freiburg am 14. Spieltag, hatte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl seinem in die Kritik geratenen Trainer vor dem Spiel in Leipzig noch den Rücken gestärkt und etwaige, sich nun immer deutlicher abzeichnende Diskussionen über die Zukunft von Hütter in Gladbach als "inakzeptabel" bezeichnet. Es entbehre "jeglicher Grundlage" dies nun zu tun.

Gladbach-Keeper Sommer mit vernichtender Kritik: "Das ist crazy!"

Am Samstag nach der Schlappe gegen Leipzig wollte sich Eberl jedoch nicht äußern. Hütter war im vergangenen Sommer für eine Ablöse in Höhe von 7,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zu den Gladbachern gewechselt. Auf einen Stolperstart folgte im Oktober das erste dicke Ausrufezeichen der Gladbacher unter ihrem neuen Trainer, als die Borussia den FC Bayern im DFB-Pokal mit 5:0 abschoss. Gladbach holte anschließend sieben von neun möglichen Punkten in der Bundesliga und nahm Tuchfühlung zu den internationalen Plätzen auf.

Doch dann folgte der Absturz binnen drei Wochen, in denen die Gladbacher 14 Gegentore in nur drei Spielen kassierte. "Das ist absolut crazy", echauffierte sich Torhüter Yann Sommer nach dem Spiel in Leipzig bezüglich der Nicht-Leistung seiner Vorderleute in den vergangenen Wochen: "Wir stehen nicht nah genug an den Männern und sind nicht aggressiv genug in den Duellen. So macht man es dem Gegner einfach, Tore zu erzielen. So kannst du kein Spiel gewinnen."

Die Borussia ist nach den den Tiefschlägen auf Platz 13 in der Tabelle abgerutscht und liegt nur zwei Zähler vor dem Relegationsplatz 16. Vor der Winterpause trifft Gladbach noch auf Eintracht Frankfurt und die TSG Hoffenheim.

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