Steinhaus-Webb wird demnach im Heimatland ihres Ehemannes Howard Webb, ebenfalls ein früherer Weltklasse-Referee, bei der englischen Schiedsrichter-Vereinigung für die Auswahl weiblicher Unparteiischer verantwortlich sein.
"Der Frauenfußball in England setzt mit den aktuellen Rahmenbedingungen völlig neue Maßstäbe. Ich freue mich auf die großartige Gelegenheit, meine vielfältigen Erfahrungen als Schiedsrichterin mit den Unparteiischen in England zu teilen und sie dabei zu unterstützen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen sowie belastbare Strukturen innerhalb des Verbandes für eine optimale Entwicklung zu implementieren", erklärte Steinhaus-Webb. Der deutsche Schiedsrichter-Chef Lutz-Michael Fröhlich bezeichnete den künftigen Posten der prominenten Polizistin als "neuen Meilenstein in ihrer Karriere im Fußball".
Völlig abreißen soll der Kontakt zwischen Steinhaus-Webb und dem DFB allerdings nicht. Im Zuge ihres Wechsels soll Steinhaus-Webb maßgeblich zu einem Austausch zwischen dem DFB und dem englischen Verband FA in Schiedsrichter-Fragen beitragen.
Steinhaus-Webb: Zuletzt pfiff sie den Supercup 2020
Schon vor ihrem Olympia-Einsatz in Japan war Steinhaus-Webb vor gut einem Jahr nach Beendigung ihrer aktiven Laufbahn als Schiedsrichterin ins Lager der Video-Assistenten gewechselt. Ihr letztes Spiel hatte die siebenmalige Schiedsrichterin des Jahres zuvor im Herbst 2020 beim Supercup zwischen Bayern München und Borussia Dortmund geleitet.
Die Niedersächsin war 2017 als erste Frau in die Riege der Bundesliga-Schiedsrichter aufgestiegen und später auch international bei Männer-Spielen zum Einsatz gekommen. Bis 2020 leitete Steinhaus-Webb insgesamt 23 Begegnungen im deutschen Oberhaus und leitete außerdem das Olympia-Endspiel der Frauen 2012 in London sowie zwischen 2009 und 2019 mehrere Begegnungen bei jeweils drei WM- und EM-Turnieren der Frauen. Zuletzt war Steinhaus-Webb auch als Kandidatin für den vakanten Präsidenten-Posten beim DFB im Gespräch.