20, 13, 5, 10, 23, 20 - das sind nicht etwa die Lottozahlen der vergangenen Woche, sondern der Punktevorsprung, den der FC Bayern in den jüngsten sechs Meisterjahren nach 26 Spieltagen auf den ärgsten Verfolger hatte. Vor fünf Jahren, am 25. März 2014, kürten sich die Münchner gar zum ersten "März-Meister" in der Bundesliga-Geschichte.
Die Langeweile fand in dieser Spielzeit ein Ende, erst zum zweiten Mal überhaupt (nach 2015/16) haben zwei Mannschaften nach 26 Partien mindestens 60 Punkte auf dem Konto. Der FC Bayern steht zwar wieder an der Tabellenspitze, allerdings nur aufgrund der um sieben Treffer besseren Tordifferenz.
Es ist die spannendste Bundesliga-Saison seit 2009/10, als ein stolpernder Rekordmeister gar nach 32 Spieltagen gleichauf mit dem damaligen Verfolger Schalke 04 lag (jeweils 64 Punkte), am Ende aber dennoch mit fünf Punkten Vorsprung Meister wurde.
Mitte Dezember 2018 schien das Rennen um die deutsche Meisterschaft beinahe gelaufen. Der BVB stand nach 15 Spieltagen als Herbstmeister fest und lag neun Punkte vor den Verfolgern aus Mönchengladbach und München. Bayern-Präsident Uli Hoeneß nannte es zwischenzeitlich "überheblich, von der Meisterschaft zu reden".
Nur Hoffenheim verspielte noch größeren Vorsprung
Nur einmal zuvor in der Bundesliga-Geschichte verspielte eine Mannschaft einen derart großen Vorsprung - 2008/09 hatte Hoffenheim nach 18 Spieltagen gar elf Zähler Vorsprung auf den späteren Deutschen Meister aus Wolfsburg.
Mit Ruhe und der Gewissheit, dass der BVB irgendwann eine Schwächephase haben werde, eilte der FC Bayern in den letzten Wochen von Sieg zu Sieg und pirschte sich wieder an die Spitze heran. An den folgenden neun Spieltagen machte der Rekordmeister eben jene neun Punkte gut, zog am 24. Spieltag mit den wackelnden Westfalen gleich und übernahm am 25. Spieltag wieder die Tabellenführung. Der Serienmeister gewann nach dem "dilettantischen" (Hoeneß) 3:3 gegen Fortuna Düsseldorf 13 der folgenden 14 Bundesliga-Spiele.
Dortmund war bis zum 16. Spieltag und der 1:2-Niederlage in Düsseldorf ungeschlagen und hatte eine um zwölf Tore bessere Tordifferenz als Bayern München. Das ist nun alles Geschichte und es geht wieder fast bei null los. Auch das direkte Duell am 28. Spieltag wird vermutlich noch keine Vorentscheidung im Titelrennen bringen.
Dennoch wagen wir mit der Hilfe der Daten von Opta einen Vergleich beider Teams und schauen dabei auf die Schlüsselspieler und einzelne Mannschaftsteile der beiden Kontrahenten - ein Vergleich, der zeigt, wie ausgeglichen die Kader besetzt sind.