Lange Zeit spielte der 31-Jährige beim AC Mailand, seine Familie - Frau Melissa und Sohn Maddox - wohnen weiterhin in der Modestadt. Aus Sassuolo sind es nur rund zwei Stunden nach Mailand, ein deutlicher Zeitgewinn für den Ghanaer.
Sportlich bedeutet der Wechsel Boatengs zu Sassuolo keine Verbesserung. Mit Frankfurt hätte Boateng international spielen können, Trainer Adi Hütter kündigte bereits an, auch auf den Mittelfeldspieler setzen zu wollen. Frankfurts Sportdirektor Fredi Bobic hatte Boateng jedoch versprochen, seinen Wechselwunsch zu erfüllen.
"Ich habe mit Prince schon bei seiner Verpflichtung abgemacht, dass wir ihm später einmal keine Steine in den Weg legen würden, wenn er einen Wechselwunsch hat. Dieser Wunsch ist nun da, weil er dort spielen möchte, wo sein künftiger Lebensmittelpunkt liegt, weshalb ich mein Wort natürlich halte", wird Bobic in der Pressemitteilung der SGE zitiert.
Mit Boateng verlasse die Eintracht und die Bundesliga ein Gewinnertyp. "Die Liga verliert ein echtes Gesicht und eine ihrer schillerndsten Figuren", fügte Bobic an.
Hübner bedauert Boatengs Abschied
Sportdirektor Bruno Hübner sagte der Bild: "Es ist unheimlich schade, so eine Persönlichkeit zu verlieren - auf und neben dem Platz und es macht mit Sicherheit keinen Spaß, jedes Jahr wichtige Spieler zu verlieren. Aber es bestätigt uns auch. Unser Weg war bisher erfolgreich."
Trainer Adi Hütter sei allerdings darauf vorbereitet gewesen, dass die Eintracht wichtige Spieler verlieren könne. "Wir brauchen Phantasie. Ich glaube trotzdem, dass wir es schaffen, die Lücke zu schließen. Mit jungen Spielern und mit einem Trainer, der sie besser macht. Da ist Adi Hütter gefordert", sagte Hübner.
Boateng-Ersatz kommt aus Spanien
In Italien soll Boateng einen Vertrag über drei Saisons für rund 1,5 Millionen Euro jährlich unterschreiben. Es dürfte der letzte große Vertrag in der Karriere des Wandervogels sein, der nach dem Abgang von Omar Mascarell eine große Lücke ins Mittelfeld der Eintracht reißt.
Ersatz hat Frankfurt in Lucas Torro gefunden. Der 23-Jährige kommt von CA Osasuna, nachdem seine Ausstiegsklausel in Höhe von 1,75 Millionen Euro aktiviert wurde. Allerdings hält Real Madrid weiterhin 50 Prozent der Transferrechte.
"Lucas ist ein klassischer Sechser und sehr gut ausgebildet. Er spielte schon seit der U19 bei Real Madrid und sammelte zudem Profierfahrung bei Real Madrid Castilla und Real Oviedo", sagte Bobic.
Mit dem französischen U20-Nationalspieler Evan Obite N'Dicka verpflichtete die SGE zudem einen Neuzugang für die Innenverteidigung. Er sei "sehr reif für sein Alter. Wir bekommen einen taktisch gut geschulten Spieler", versicherte Bobic.