Erst sorgten die Gerüchte über eine Rückkehr von Horst Heldt bei den Fans des 1. FC Köln für Aufbruchstimmung, doch die Absage aus Hannover ließ nicht lange auf sich warten.
Wenige Stunden vor dem Europa-League-Spiel des Bundesliga-Schlusslichts gegen den FC Arsenal hatte die Meldung, dass die Kölner in der Winterpause Heldt als Nachfolger für den genau einen Monat zuvor als Sportchef zurückgetretenen Jörg Schmadtke präsentieren wollen, gerade erst die Runde gemacht, als 96-Boss Martin Kind schon entschlossen abwinkte.
"Egal, ob es irgendwann eine offizielle Anfrage von Köln geben wird, Heldt hat bei uns einen Vertrag, den er erfüllen muss. Ich werde ihm nicht die Freigabe für Köln erteilen", sagte Kind der Funke-Mediengruppe und sprach damit ein Machtwort.
Zuvor hatten die Bild-Zeitung und das Fachmagazin kicker übereinstimmend berichtet, dass der FC bereits beim Bundesliga-Aufsteiger vorstellig geworden sei und auch Heldt selbst bei Kind um die vorzeitige Auflösung seines bis 2020 datierten Vertrages gebeten habe.
"Es liegt kein Angebot des 1. FC Köln vor"
"Ich habe von dem Gerücht gehört, aber mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Es liegt kein Angebot des 1. FC Köln vor", sagte Kind bei Sport1 und gab auch dort zu verstehen, dass Hannover "nicht gesprächsbereit" sei: "Herr Heldt hat bei uns einen Vertrag, und wir sind sehr zufrieden mit seiner Arbeit."
Heldt habe ihm gegenüber nur angedeutet, dass es Interesse vom 1. FC Köln gibt. "Er hat mich nicht um eine Freigabe gebeten", sagte Kind und fügte an: "Diese Sache irritiert mich schon ein wenig, weil die Kölner in der Vergangenheit bereits versucht haben, Jörg Schmadtke von uns wegzulotsen."
Schmadtke hatte dann zur Saison 2013/14 auch tatsächlich bei den Kölnern als Sportchef angeheuert, nachdem er auf eigenen Wunsch seine Zelte in Hannover abgebrochen hatte.
Ablöse wäre wohl fällig
Bei Heldt könnte es trotz Kinds gegenteiliger Reaktion ähnlich laufen. Der FC müsste aber wohl eine Ablöse für seinen Wunschkandidaten zahlen.
Der im rheinischen Königswinter geborenen Heldt hat seine Profikarriere bei den Geißböcken begonnen, für die der heute 47-Jährige 130 Bundesligaspiele absolvierte. Danach war er auch noch bei Eintracht Frankfurt, Sturm Graz und dem VfB Stuttgart aktiv.
In Stuttgart startete er anschließend 2006 seine Funktionärskarriere. wurde ein Jahr später mit den Schwaben Meister. Beim VfB arbeitete Heldt zudem schon mit Wehrle zusammen, der damals als Assistent des Vorstands agierte und heute bei den Kölnern die Fäden zieht.
Hat Heldt ein Problem mit Andermatt?
In Hannover soll es nach kicker-Informationen zudem atmosphärische Störungen zwischen Heldt und dem vom allmächtigen Klubchef Kind installierten Berater Martin Andermatt geben.
Der ehemalige Trainer soll sich nach Heldts Ansicht zu stark in das operative Geschäft einmischen. Nicht nur deshalb scheint das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen.