Wie das Schlusslicht am Donnerstagnachmittag erklärte, würden die Gespräche mit dem langjährigen Kölner Spieler "aus Respekt" vor Hannover nicht fortgeführt.
"Nachdem Horst Heldt Interesse an einem Wechsel nach Köln signalisiert hatte, haben wir mit ihm ein erstes Gespräch über eine mögliche Zusammenarbeit geführt. Voraussetzung für weitergehende Gespräche war jedoch immer, dass Horst Held eine angemessene Möglichkeit findet, sein bis 2020 laufendes Vertragsverhältnis bei Hannover 96 zu beenden. Dies ist bis zum Donnerstag nicht gelungen", sagte FC-Präsident Werner Spinner, der zudem betonte, das gegenseitige Verhältnis nicht beschädigen zu wollen.
Seit der vergangenen Woche stand ein Wechsel Heldts ins Rheinland im Raum. Allerdings hatte Hannovers Klubchef Martin Kind mehrmals einem Abgang eine Absage erteilt.
Heldt hatte dagegen noch am Donnerstag ein klares Bekenntnis zu Hannover 96 verweigert. Er befinde sich weiter in einem "Denkprozess" und einer "besonderen Situation", sagte Heldt am Donnerstag.
Heldt sprach von "Herzensverein"
Nach Angaben des FC habe der Klub am "Donnerstagmorgen" abgesagt. Dies wäre dann sogar vor den neues Aussagen des 47-Jährigen gewesen, der kurz nach 13.00 Uhr vor die Presse trat.
Dort hatte Heldt erneut von seinem "Herzensverein" gesprochen. Gemeint war allerdings nicht sein Arbeitgeber Hannover 96, sondern der 1. FC Köln. "Wir sind weiter im Austausch. Es wird weitere Gespräche geben", sagte Heldt, nachdem er sich am Mittwochabend erneut mit Kind getroffen hatte. Nur wenige Stunden später war dies Makulatur.
Heldt bleibt nun in Hannover, wo er seit Anfang März arbeitet. Er stieg mit den Niedersachsen in die Bundesliga auf, der Klub startete überraschend stark in die Saison - doch dann lockte Köln, wo er von 1987 bis 1995 spielte.
Kind wollte Heldt befördern
Mehrmals kokettierte er mit einem Wechsel, mehrmals legte Kind sein Veto ein. Trotz des zerschlagenen Abgangs dürfte das Verhältnis zwischen den beiden gelitten haben.
Kind hatte offenbar sogar versucht, Heldt das Bleiben mit der Beförderung in die Geschäftsführung und mehr Gehalt zu versüßen. Jetzt geht er aus dem Poker als Sieger hervor.
"Wir haben von Anfang an unsere Position deutlich gemacht: Horst Heldt ist ein wichtiger Bestandteil für die Zukunftsplanung von Hannover 96", sagte Kind: "Deshalb war es für uns unwiderruflich ausgeschlossen, dass Horst Heldt den Verein verlässt. Es ist daher nur konsequent, dass der 1. FC Köln dies nun anerkennt und seine intensiven Bemühungen um Horst Heldt einstellt."
Nach Gespräch war "Wechsel kein Thema mehr"
Heldt zeigte sich in der Vereinsmitteilung ebenfalls zufrieden. "Nach den guten Gesprächen mit Martin Kind, in denen er mir ausführlich aufgezeigt hat, wie wir gemeinsam die Zukunft von Hannover 96 gestalten wollen, stand für mich außer Frage, dass ich meine Arbeit in Hannover fortsetzen möchte. Danach war ein Wechsel kein Thema mehr."
Die Kölner müssen dagegen nun weiter nach einem Nachfolger für den zurückgetretenen Jörg Schmadtke suchen. Zumindest offiziell soll das kein Problem werden, auch wenn der Wunschkandidat nicht kommen wird.
"Horst Heldt war einer derjenigen, mit denen wir über die Nachfolge von Jörg Schmadtke gesprochen haben, aber nicht der einzige", sagte Spinner: "Das gegenseitige Interesse haben wir nur bestätigt, weil es in der vergangenen Woche ohne Zutun des FC in der Öffentlichkeit bekannt wurde. Wir werden nun wie geplant die Gespräche mit anderen Kandidaten fortsetzen und sind weiter absolut überzeugt, die richtige Lösung für den FC zu finden."