Die Entscheidung fiel am Montag während einer DFB-Sitzung in Frankfurt/Main. Krugs Aufgaben übernimmt bis auf Weiteres Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich. Unterstützt wird er im operativen Bereich durch Florian Götte, den Abteilungsleiter Schiedsrichterwesen.
Krug bleibt in dem Projekt engagiert, so hieß es vonseiten des DFB, und "wird sich auf die inhaltliche Analyse und die fachliche Dokumentation konzentrieren sowie wie bisher die Berichterstattung an das internationale Regelboard IFAB leisten".
Ihm war vorgeworfen worden, in seiner Funktion als Supervisor in der Videozentrale in Köln unerlaubterweise Einfluss auf die Entscheidungen der Video-Assistenten genommen zu haben. Krug bestreitet das.
"Notwendige Sicherheit" für Schiedsrichter
Fröhlich äußerte, er sehe es es nun als seine zentrale Aufgabe, "unseren Schiedsrichtern auf dem Platz und den Video-Assistenten die notwendige Sicherheit zu geben".
Für die Akzeptanz des Projektes sei die "Transparenz in den Abläufen und Inhalten eine Grundvoraussetzung", sagte der Schiri-Chef: "Für mich ist wichtig, dass der Schiedsrichter seine verantwortliche Rolle auf dem Feld behält und Spieler genauso wie Zuschauer weiter Vertrauen in ihn haben."
Video-Assistent kein "Oberschiedsrichter"
Der DFB stellte am Montag zudem klar, dass der Video-Assistent "kein Oberschiedsrichter" sei. Es gelte der von Fröhlich am vergangenen Freitag verfasste Brief an alle Bundesliga-Klubs, "der im Kern festhält, dass der Video-Assistent nur dann eingeschaltet wird, wenn in entscheidenden Szenen ein Wahrnehmungsfehler vorliegt".
"In den vergangenen Wochen hat es Irritationen über das Rollenverständnis und die Zielsetzung des Projektes gegeben", sagte der zuständige DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann: "Es ist deshalb wichtig, mit Blick auf den bisherigen Projektverlauf eine klare Linie festzulegen und sie jetzt zeitnah allen Beteiligten zu vermitteln. Wir glauben nach wie vor an das Projekt und sollten bei aller Emotionalität nicht vergessen, dass es in der Testphase in vielen Bereichen auch durchaus Erfolge gibt. Gleichwohl wissen wir um unsere Verantwortung und die Notwendigkeit, das Projekt zu optimieren."