"Ich bin kein Taktik-Professor. Professorenhaftes im Fußball mag ich nicht", unterstreicht Tedesco im Gespräch mit der Bild. Der 32-Jährige wird oft auf seine perfekte Note als Fußball-Lehrer reduziert, stellt aber klar: "Unser Matchplan ist keine Doktorarbeit."
Mit Schalke rangiert er nach einem durchschnittlichen Start auf Rang neun. "Es ist definitiv keine 1, aber auch keine 5 oder 6. Etwas zwischen 2 und 3", benotet Tedesco. Dabei hat er sich schon gut eingelebt: "In ihren Rückmeldungen sagen mir die Spieler, dass sie sich mit dem Plan gut gefühlt haben, zum Beispiel in Hoffenheim."
Tedesco mit Bayern-Spiel unzufrieden
Somit fehlt es derzeit noch oft an Details: "Auffällig sind pro Spiel 20 bis 25 Minuten Passivität. Das ist bislang in jeder Partie der Fall gewesen. Diese Phasen müssen wir raus kriegen." Gegen den FC Bayern (0:3) brachte Schalke das eigene Spiel aber gar nicht auf den Rasen.
"Wenn wir mit drei Siegen aus vier Spielen gegen Bayern antreten, erhoffen wir uns schon etwas mehr. Ich würde die Uhr gerne nochmal zurückdrehen. In so einem Spiel haben wir nichts zu verlieren und müssen darauf viel mehr brennen", ärgert sich Tedesco.
"Es geht um Sieger-Mentalität"
Auch bei Tedesco gilt: "Es geht viel um Sieger-Mentalität bei uns. [...] Gewinnen zu wollen, ist die Basis." Diese Einstellung sehe er inzwischen: "Es gibt Jungs, die am nächsten Tag mit einem Zettel kommen und sagen: Trainer, können wir vier Szenen nochmal anschauen?"
Der junge Trainer versucht dies stets umzusetzen: "Dinge, die uns sehr ärgern, versuchen wir direkt am nächsten Tag oder innerhalb der nächsten Stunden in positive Energie umzumünzen. Durch Gespräche, Videoanalyse und individuelles Training. Und alle sind wirklich neugierig."