Der Nationalspieler, so etwas wie der notorische Pechvogel des deutschen Fußballs, wird im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Benfica Lissabon und sogar bis Anfang April schmerzlich fehlen. Das gab der BVB am Sonntag bekannt. "Das ist eine traurige Nachricht", sagte Tuchel, "das ist ein enormer Verlust, der diesen Sieg definitiv trübt."
Besonders betrüblich für die Dortmunder ist, dass Reus wieder zuletzt groß aufgespielt hatte - auch am Samstag, bis er mit Bayer-Verteidiger Tin Jedvaj um den Ball sprintete. Reus geriet ins Stolpern, wollte sich mit einigen langen Schritten abfedern und fing sich dabei die Verletzung ein.
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"Er zieht momentan unseren Karren richtig gut", sagte Sportdirektor Michael Zorc. Das kann er vorerst nicht. Reus fehlt dem BVB im Spiel gegen Benfica (Hinspiel 0:1) am Mittwoch. Auch das Pokalspiel beim Drittligisten Sportfreunde Lotte (14. März) und die Ligaduelle mit Hertha BSC (11.) und dem FC Ingolstadt (17.) verpasst er. Sein Einsatz im Derby bei Schalke 04 (1. April) ist zumindest fraglich.
"Das ist schon ein großer Nachteil für uns", sagte Zorc. Es schwang das Wissen mit, dass Verletzungen aller Art bei Marco Reus schon mehrfach langwierige Angelegenheiten geworden sind. Zu Beginn der entscheidenden Saisonphase wird der Nationalspieler Zuschauer sein, wenn seine Kollegen um Titel kämpfen.
Immer noch Offensivpotenzial
Die gute Nachricht ist: Der BVB bringt auch ohne Reus und den länger ausfallenden Mario Götze (Stoffwechselstörung) gewaltiges Offensivpotenzial auf den Platz. Doppeltorschütze Pierre-Emerick Aubameyang hat 21 nun Saisontreffer erzielt, und doch stand er hinter dem überragenden Ousmane Dembele zurück.
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Der junge Franzose erzielte das 1:0 und legte Aubameyang das 3:1 auf. In jeder Szene ist dem 19-Jährigen das Potenzial zum Weltklassespieler anzusehen - allerdings muss er lernen, wann der richtige Zeitpunkt zum Abspiel gekommen ist. Dass sein rechter Fuß nach dem Abpfiff in Eis eingepackt war, soll nach einem Tritt von Karim Bellarabi der Vorsicht geschuldet gewesen sein.
Christian Pulisic, für Reus eingewechselt, durfte beim dritten Sieg in Serie auch einmal treffen und einmal vorlegen. Wichtiger könnte gegen Benfica jedoch werden, das eigene Tor dicht zu halten: Die schon länger üblichen Wackler in der BVB-Abwehr leistete sich ungewohnterweise diesmal auch der Grieche Sokratis, sonst ein Fels von hoher Standhaftigkeit. "Er war einige Tage krank, da kann man das mal entschuldigen" sagte Zorc milde.
Sokratis selbst war weniger zufrieden. Gegen Benfica, forderte er, müsse die Mannschaft "300 Prozent besser spielen". Und das ohne Marco Reus.
Marco Reus im Steckbrief