Veh: "Habe Frankfurt nichts getan"

Von Adrian Franke
Veh war zwischenzeitig für den VfB Stuttgart tätig
© getty

Nur ein Jahr nach seinem Abschied aus Frankfurt ist Armin Veh zurück bei der Eintracht, obwohl er bei seinem Abgang nicht gerade zimperlich war. Doch der 54-Jährige fühlt sich frisch und schwärmt vom "Neuanfang" - warnt gleichzeitig aber vor zu hohen Erwartungen.

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Im März 2014 hatte Veh seinen anstehenden Abschied aus Frankfurt unter anderem mit dem Satz "Ich will nicht mehr so oft dem Gegner zum Sieg gratulieren" begründet. Im Gespräch mit Sport1 nahm er jetzt dazu Stellung:

"Ich bin nicht dafür da, dass ich es jedem recht mache. Ich will authentisch sein. Ich habe den Verein wieder auf einen richtig guten Weg gebracht und dann relativ früh gesagt, dass ich gehen werde. Das war nur fair von mir. Ich habe der Eintracht nichts getan. Mein Abgang damals hat Sinn gemacht."

Immerhin hatte die Eintracht zum Zeitpunkt der damaligen Vertragsgespräche "einen Etat von 30 Millionen Euro. Durch den Einzug in die Europa League war es schwer, mit diesem Etat neue Überraschungen zu schaffen. Jetzt haben wir eine andere Ausgangsposition, auch wenn es nur rund sieben Millionen mehr sind. Aber das ist dann schon eine etwas andere Situation als bei meinem Abschied."

Außerdem, so Veh weiter, hatten ihn die drei Jahre in Frankfurt "sehr viel Energie gekostet. Deswegen haben wir uns 2014 getrennt. Jetzt aber freue ich mich auf die neue Aufgabe. Ich bin nach sechs Monaten Pause frisch genug, der Akku ist neu aufgeladen. Routine habe ich sowieso genug, denn ich bin ja schon einige Jahre Trainer."

Veh: "War damals nur konsequent"

Gleichzeitig wäre er bei den Hessen im Vorjahr in seine vierte Saison in Folge gegangen "und normalerweise ist die Haltbarkeit eines Trainers bei einem Klub nicht so lange. Die Spieler wollen nicht immer das gleiche hören, aber du kannst dich auch nicht völlig verändern. Jetzt aber war ein Jahr dazwischen und es sind andere Spieler da. Wir werden jetzt neue Jungs dazu holen und daher ist es für mich ein Neuanfang."

Klein reden wollte er die SGE damals aber nicht: "Ich muss doch auch die Lokomotive sein. Und wenn die Lokomotive schwächelt, dann hilft das dem Verein wenig. Ich war damals nur konsequent. Ich will etwas erreichen, bin aber Realist. Ich brauche immer Ziele und diese hatte ich vor einem Jahr nicht mehr gesehen. Nochmal: Jetzt ist es ein Neuanfang. Ich gehe an die Aufgabe ran, als wenn ich ganz neu hier wäre. Und das reizt mich."

Primäres Ziel: Klassenerhalt

Vor einer zu hohen Erwartungshaltung warnte Veh aber dennoch. Augsburgs Vorsaison ist zwar ein positives Beispiel, "es gibt aber auch Klubs, die mit einem höheren Budget gegen den Abstieg gespielt haben. Man muss realistisch sein und sich in der Liga auskennen. Es wird wieder alles sehr eng beisammen sein. Wir haben keine andere Ausgangsposition als es im letzten Jahr der Fall war, nämlich nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben."

Trotzdem ist der Blick nach oben durchaus erlaubt: "Ich bin nicht so dumm und sage, dass wir in die Europa League kommen. Es wird aber wichtig sein, träumen zu dürfen, weil es möglich ist, Höheres zu erreichen."

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