"Ein oder andere Veränderung"

Von Adrian Franke
Michael Zorc will mit dem BVB in der kommenden Saison wieder angreifen
© getty

Borussia Dortmund ist in der Liga nach der desolaten Hinrunde gerade auf dem Weg der Rehabilitation, sechs Punkte trennen den BVB noch vom internationalen Geschäft. Sportdirektor Michael Zorc kündigte dennoch schon jetzt Veränderungen im Sommer an - und gab zu, nicht bei jeder Neuverpflichtung ins Schwarze getroffen zu haben.

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"Es ist richtig, dass wir nach der Saison unsere Gesamtsituation betrachten werden, aber auch jeden einzelnen Spieler. Dabei kann es zu der einen oder anderen Veränderung kommen, die wahrscheinlich sogar sinnvoll gibt", betonte Zorc in der Sport Bild und fügte hinzu: "Wenn wir nicht international spielen sollten, ist unser Kader sicher zu groß. Dann muss schon rein zahlenmäßig was passieren."

Schon im Winter wurde intern viel diskutiert: "Wir haben im Februar als Tabellenletzter die Ampeln komplett auf Rot gestellt. Da ging es erst mal nur darum, den Worst Case zu vermeiden. Es gab keine Erbhöfe mehr, keine Verdienste. Da musste jede Denkrichtung erlaubt sein, weil so etwas eigentlich nicht passieren darf."

Dass die Qualität durchaus da sei, "hat man jetzt in der Rückrunde gesehen. Aber nur zu wissen, dass man eigentlich gut ist, reicht nicht. Wir müssen das permanent nachweisen."

Zorc verteidigt die Neuzugänge

Die Krise der laufenden Saison aber nur an den Neuzugängen festzumachen ist dem 52-Jährigen zu einfach: "Wir bewerten unsere Spieler nicht nach einigen Monaten, und ganz sicher haben unsere Probleme nicht nur mit den Neuzugängen zu tun, im Gegenteil. Das würde ja bedeuten, dass alle, die vorher da waren, permanent Top-Leistungen abgerufen hätten. Das ist nachweislich nicht der Fall gewesen."

Gerade die Kritik an Stürmer Ciro Immobile geht ihm zu weit: "Es ist viel zu früh, um ein Urteil zu fällen - wie bei allen anderen Neuen auch. Ich hätte mal gerne gewusst, wie Sport Bild Robert Lewandowski oder Ilkay Gündogan, der anfangs sogar auf der Tribüne saß, nach neun Monaten bewertet hätte. Das hätte auch nicht so positiv geklungen. Ich lehne es komplett ab, dass man aus unseren Neuzugängen Sündenböcke macht."

"Die Quote sollte schon stimmen"

Dennoch gab sich der BVB-Sportdirektor auch einsichtig und gab zu, dass nicht jeder Transfer ein Volltreffer war: "100 Prozent schaffst du nie, aber die Quote sollte schon stimmen. Am Ende handelst du im Fußball allerdings nie nach Sicherheiten, sondern nur nach Wahrscheinlichkeiten."

Letztlich gehe es "nicht darum, einen guten Riecher zu haben, sondern mehrheitlich die richtigen Entscheidungen zu treffen - und das über einen längeren Zeitraum. In dieser Saison haben nicht alle Entscheidungen zu 100 Prozent gesessen - ganz klar."

In der neuen Saison will der BVB wieder oben angreifen, und das mit Trainer Jürgen Klopp: "Jürgen ist energiegeladen und ambitioniert, diese desaströse Hinrunde zu reparieren, und will wieder angreifen."

Für den Rest dieser Saison ist das Ziel ebenfalls klar: "Wir sollten ein Auge auf die internationalen Plätze haben, auch die Europa League ist ein lohnenswertes Ziel. Wir wollen jedes Jahr international präsent sein."

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