Vor 32.874 an der White Hart Lane gelang Schalke 04 auch im vierten Testspiel in Folge kein Sieg. Emanuel Adebayor brachte Tottenham bereits früh in Führung (29.), Roberto Soldado erhöhte in der zweiten Hälfte zum vorentscheidenden 2:0 (67.).
Kevin-Prince Boateng konnte in der Schlussviertelstunde noch für die Gäste auf 2:1 verkürzen (79.).
Der SPOX-Spielfilm:
Schalke 04: Fährmann - Ayhan, Matip (Höger, 46.), Santana, Kolasinac (Fuchs, 46.) - Neustädter, Aogo - Barnetta (Clemens, 62.), Boateng (Avdijaj, 81.), Meyer - Choupo-Moting (Sobottka, 79.)
Tottenham: Lloris - Naughton, Dier, Kaboul (Fryers, 79.), Rose (Davies, 46.) - Bentaleb (Carroll, 74.), Holtby (Ceballos, 84.), Eriksen (Sandro, 67.), Lamela (Kane, 46.), Lennon (Townsend, 46.)- Adebayor (Soldado, 46.)
Vor dem Anpfiff: Seit drei Testspielen warten die Knappen auf einen Sieg, zuletzt reichte es nur zu einem Last-Minute-Unentschieden gegen den VfL Bochum. Jens Keller schickt seine Schalker an der White Hart Lane im 4-2-3-1 auf den Platz, formell bekleidet Boateng die Zehn, Meyer und Barnetta beginnen auf den Außenpositionen. Im Sturm steht Neuzugang Choupo-Moting.
Die Gastgeber um den Ex-Schalker Lewis Holtby sind in der Vorbereitung noch ungeschlagen, zuletzt demontierte man Celtic mit 6:1. Maurico Pochettino setzt auf dem Papier auf ein offensiv-ausgerichtetes 4-5-1, Lamela und Lennon sollen ordentlich Dampf über die Außen machen, während Holtby, Eriksen und Bentaleb das Zentrum besetzen.
13.: Erste größere Chance für die Spurs. Holtby schickt Lennon mit einem schönen Pass in den Schalker Strafraum, wo der 27-Jährige aber am herauslaufenden Fährmann scheitert.
26.: Riesenchance für Holtby! Der Ex-Schalker schleicht sich im Rücken von Ayhan und Santana davon und nimmt eine Eriksen-Flanke perfekt am Fünfmeterraum an. Aber auch er kommt nicht am Schlussmann der Königsblauen vorbei.
29., 1:0, Emanuel Adebayor: Da ist die verdiente Führung für die Gastgeber. Über Lamela und Lennon landet der Ball an der linken Strafraumkante bei Holtby, der einen Querpass in den Rücken der Schalker Abwehr spielt. Adebayor täuscht zunächst an und versenkt den Ball dann lässig aus zehn Metern im linken oberen Eck.
34.: Neustädter mit der ersten Chance für die Schalker. Der Mittelfeldmann köpft einen Freistoß von Aogo aus halblinker Position knapp am Tor von Lloris vorbei.
45.: Erstes Lebenszeichen von Boateng. Der Ghanaer nimmt einen Abpraller aus dem Spurs-Strafraum direkt und hält aus halblinker Position voll drauf. Erneut muss Keeper Lloris aber nicht eingreifen.
53.: Tottenham kommt stark aus der Kabine. Holtby mit einem hohen Ball auf Townsend, der über links in den Strafraum zieht und Soldado bedient. Der eingewechselte Spanier zieht den Ball aber über das Tor.
64.: Schalke prüft nach rund einer Stunde erstmals Lloris. Höger bringt die Kugel von rechts in den Strafraum, wo Choupo-Moting aus zehn Metern gefährlich zum Kopfball kommt.
67., 2:0, Roberto Soldado: Gerade schien Schalke ins Spiel kommen zu können, da folgt auch schon der nächste Rückschlag. Townsend wird am Sechszehner nicht attackiert und zieht voll ab. Fährmann bekommt den Ball unglücklich an den Oberkörper, so dass der Ball auf den Kopf von Soldado fliegt. Der Spanier bugsiert den Ball im hohen Bogen über den geschlagenen S04-Keeper ins Tor.
79., 2:1, Kevin-Prince Boateng: Endlich einmal schafft es Schalke, das Mittelfeld der Spurs schnell zu überwinden. Neustädter spielt einen Pass auf links, wo Aogo viel Platz hat. Der 27-Jährige legt quer auf Boateng, der aus elf Metern locker einschiebt.
82.: Das wäre fast der Ausgleich für die Knappen gewesen. Der gerade eingewechselte Avdijaj prüft Lloris aus knapp 15 Metern, der die Kugel mit den Fingerspitzen aber noch neben das Tor lenken kann.
Fazit: Schalke kam zu keinem Zeitpunkt wirklich ins Spiel und ließ sich zu oft von den Spurs im Spielaufbau stören. Die nutzten die Lücken in der Knappen-Defensive aus und sicherten sich am Ende verdient den Sieg.
Der Star des Spiels: Lewis Holtby. Der Ex-Schalker präsentierte sich schon wie in der gesamten Vorbereitung als Schnittstelle zwischen Verteidigung und Angriff. Knackte mit seinen Pässen immer wieder die Schalker Abwehr und störte unermüdlich den Spielaufbau der Knappen. Gab zudem die Vorlage zum 1:0.
Der Flop des Spiels: Felipe Santana. Der Innenverteidiger zeigte sich zuweilen desolat in der Rückwärtsbewegung und ließ immer wieder Adebayor oder Lennon entwischen. Beim 2:0 ließ er Townsend frei zum Schuss kommen und hatte so Mitschuld am 2:0.
Das fiel auf:
- Schalkes Verteidiger standen die gesamte Partie über sehr hoch und und ließen so gefährlich viel Raum für Tottenhams Angreifer. Santana und Co. hatten Glück, dass Adebayor und Holtby ihre Großchancen nicht konsequent nutzten.
- Das 4-5-1 der Spurs war auf dem Platz eher ein 4-2-3-1. Holtby und Bentaleb besetzten die Doppel-Sechs, während Lamela, Lennon und Eriksen hinter Stürmer Adebayor ständig rochierten. Wahlweise stellte Pochettino aber auch auf ein 4-4-2 um, bei dem Lennon in die Spitze rückte.
- Auch Schalke zeigte sich im Mittelfeld enorm variabel. Nicht selten rückte Boateng als hängende Spitze hinter Choupo-Moting, Meyer gab dann vor Barnetta, Neustädter und Aogo den Zehner. Allerdings stellte man gelegentlich auf ein 4-4-2 mit Raute um. Neustädter agierte dann alleine auf der Sechs, Barnetta und Aogo auf den Außen.
- Im zweiten Durchgang probierte es Jens Keller mit einer Dreierkette und ließ seine Mannschaft im 3-6-1 agieren. Die dadurch vorhandene Überzahl im Mittelfeld konnte Schalke aber nicht nutzen. Tottenhams Defensive unterbrach immer wieder den Spielaufbau der Knappen.
Tottenham - Schalke: Die Statistik zum Spiel