Das letzte Wort im Tauziehen um Lasogga hat vorerst die Hertha. Bis 2015 ist der 22-Jährige an die Berliner gebunden, im Sommer ist die Rückkehr in die Hauptstadt vorgesehen. Die Berliner haben ihm bereits im Dezember einen neuen Vertrag zu deutlich verbesserten Bezügen angeboten, bislang zögert Lasogga aber noch. Wie die "Hamburger Morgenpost" berichtet kam es jetzt auch zu einem Treffen mit Hertha-Coach Jos Luhukay.
Das Gespräch soll positiv verlaufen sein und Luhukay habe dabei den Wunsch der Hertha nach einer Vertragsverlängerung nochmals untermauert. "So ein Austausch ist doch ganz normal, entschieden ist dadurch noch nichts", zeigte sich HSV-Sportdirektor Oliver Kreuzer gelassen.
Hamburg würde den Stürmer gerne halten, doch selbst im Falle des Klassenerhaltes und den möglichen Geldregen durch Investormillionen nach der erhofften Strukturreform müsste Lasogga den expliziten Wunsch haben, in der Hansestadt zu bleiben. Sechs bis acht Millionen Euro sollen die Berliner in dem Fall fordern, eine Summe, die der HSV laut Kreuzer "heute nicht bezahlen könnte. Aber man weiß ja nie, was morgen ist."
Mutter Kerstin: Pierre träumt von England
Allerdings sind Hamburg und Berlin nicht die einzigen Interessenten. Aus der Premier League gibt es laut der "Hamburger Morgenpost" mehrere konkrete Angebote und Lasogga ist offenbar nicht abgeneigt. "Wer Pierre kennt, der weiß, dass er schon immer von England geträumt hat", betonte Kerstin Lasogga, Mutter und Beraterin des Juniorennationalspielers.
Laut dem Bericht der Zeitung hat sich Lasogga bereits eine Einschätzung von seinem Ex-Trainer Markus Babbel über die Premier League geholt. Babbel spielte selbst einige Jahre für den FC Liverpool. Auch Atletico Madrid soll ein konkretes Angebot unterbreitet haben, welches der Rechtsfuß aber ablehnte, da ihn die Spanische Liga nicht reize.
Gleichzeitig machte Mutter Kerstin der Hertha noch Hoffnung, wenngleich sie eine zeitnahe Vertragsverlängerung nicht vermutet: "Pierre ist ein Berliner Junge und er hängt an der Hertha."
Blitzcomeback gegen Mainz?
Doch zunächst will Lasogga dem HSV helfen, zumindest den Relegationsplatz zu verteidigen und könnte früher als erwartet ins Aufgebot der Hanseaten zurückkehren. Eigentlich hatten die Ärzte nach der Oberschenkelverletzung ein Comeback frühestens in der Relegation (15./18. Mai) prognostiziert, doch bereits am Dienstag trainierte er wieder leicht mit der Mannschaft.
"Lasogga ist wichtig für uns. Mit ihm sind die Chancen deutlich größer", weiß HSV-Trainer Mirko Slomka vor dem ersten Endspiel beim FSV Mainz am Samstag (ab 15.30 Uhr im LIVE-TICKER) und Kreuzer fügte hinzu: "Wenn Lasogga zwei Tage voll mitmacht, kann er auch von Beginn an auflaufen. Pierre bringt die körperlichen Voraussetzungen mit, um sofort wieder nahe seiner Topform zu sein."
Pierre-Michel Lasogga im Steckbrief