"Mitten drin im Abstiegskampf"

SID
Aaron Hunt versucht seine Mitspieler vor dem Duell gegen Wolfsburg wachzurütteln
© getty

Das große Zittern und Bibbern ist zurück: In Bremen geht vor dem richtungweisenden Duell mit dem VfL Wolfsburg wieder die Angst vor dem Abstieg um. Der zuletzt gezeigte zarte Aufschwung ist nach dem Grusel-Spiel beim SC Freiburg (1:3) längst dahin.

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"Wir sind wieder mitten drin im Abstiegskampf. Jetzt müssen wir hellwach, voll da sein", sagte Regisseur Aaron Hunt und versuchte seine Kollegen wachzurütteln: "Wir wollen und müssen gegen Wolfsburg ein wesentlich besseres Spiel machen."

Auf den ersten Blick scheinen die Sorgen der Hanseaten unbegründet: Noch sind es sechs Punkte Vorsprung auf den Hamburger SV auf Platz 16, dem Relegationsrang. Und auch die Konkurrenz patzt im nervenaufreibenden Existenzkampf immer wieder. Doch die Mannschaft von Trainer Robin Dutt hat neben ihrer eklatanten Abwehrschwäche noch ein weiteres, noch größeres Problem.

In der heißen Phase der Saison in den nächsten Wochen geht es fast nur noch gegen Hochkaräter der Liga: Auswärtsspiele in München, Mainz und Leverkusen sieht der Spielplan vor, der FC Schalke, Hoffenheim und Hertha BSC kommen noch nach Bremen. Gerettet ist Werder also noch lange nicht.

"Jeder kennt die Ansetzungen und weiß daher, was die Stunde geschlagen hat", sagte Angreifer Nils Petersen, "ich hoffe, dass wir die richtigen Maßnahmen treffen und wieder frei im Kopf sind für das Wolfsburg-Spiel." Dutt ist nun mehr denn je als Krisenmanager gefragt, reagierte auf die Schlappe in Freiburg mit vermehrten Einzelgesprächen und probierte im Training einige Positionswechsel und neue taktische Varianten aus. "Jetzt weiß wieder jeder, dass wir bis zum letzten Spieltag kämpfen müssen", sagte Dutt, der den gelbgesperrten Philipp Bargfrede und Aleksandar Ignjovski (Bauchmuskelzerrung) im jeden Fall ersetzen muss.

"Situation immer realistisch eingeschätzt"

Trotz der bedrohlichen Lage versucht man in Bremen auch Gelassenheit zu demonstrieren und nicht unnötig Panik zu machen. "Wir haben die Situation immer realistisch eingeschätzt", sagte Sportchef Thomas Eichin, "wir haben nie gesagt, dass wir schon durch sind und dafür haben wir in Freiburg den Beweis bekommen. Das war hinten nichts, in der Mitte nichts und vorne nichts. Der Druck von außen ist wieder etwas stärker geworden."

Auch beim Gegner könnte die Laune besser sein. Noch vor einem Monat träumten die Wölfe von der Champions League, doch jetzt ist die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking seit vier Spielen ohne Sieg. Zudem fehlt in Bremen Spielmacher Kevin de Bruyne nach seiner unnötigen Gelb-Roten Karte gegen den FC Augsburg. Die Werder-Verteidiger freuen sich jedenfalls, dass ihnen die Dribblings und teilweise genialen Pässe des Belgiers erspart bleiben.

"Für uns ist es gut, dass er nicht dabei ist", sagte Assani Lukimya, "wir haben im vergangenen Jahr gesehen, was er drauf hat." Damals rettet de Bruyne Werder mit zehn Toren und neun Vorlagen vor dem Abstieg. Ohne den ehemaligen Star ist das Zittern und Bibbern zurück in Bremen.

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