Pep Guardiola war sichtlich genervt. Erst waren es die ständigen Nachfragen zum zuletzt suspendierten Mario Mandzukic, die dem Trainer von Bayern München die Laune verdarben - und dann sollte er sich auch noch zu einer möglichen Meisterfeier äußern. Da reichte es ihm endgültig. "Das fragen Sie mich jetzt? Es ist Januar. Keine Mannschaft der Welt gewinnt im Januar die Meisterschaft. Das ist unmöglich, jetzt verdient unser nächster Gegner Stuttgart Respekt", blaffte der 43 Jahre alte Spanier.
Sportlich läuft beim Triple-Sieger vor dem Bundesliga-Nachholspiel am Mittwoch beim VfB Stuttgart zwar weiterhin alles nach Plan - bei einem Sieg liegen die Münchner bereits 13 (!) Punkte vor der Konkurrenz. Dennoch ist die Stimmung derzeit angespannt. Insbesondere das Thema Mandzukic sorgt seit dem erfolgreichen Rückrunden-Auftakt in Gladbach (2:0) beim deutschen Fußball-Rekordmeister für reichlich Unruhe.
Mandzukic dabei
Am Nachmittag dann die Auflösung des Personal-Rätsels: Der zuletzt ausgebootete Mario Mandzukic steht im Kader - die angeschlagenen Franck Ribery und Arjen Robben sind dagegen nicht dabei. Die beiden offensiven Außenspieler laborieren weiter an Muskelverletzungen, sollen allerdings am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt wieder dabei sein.
Kapitän Philipp Lahm unterstrich bereits, dass die Mannschaft die Entscheidung des Trainers so oder so mittragen wird. "Jeder hat das zu akzeptieren. Wir haben einen Mega-Kader. Wenn alle zurückkommen, wird es mehrere Härtefälle geben", sagte der Nationalspieler.
Dass der seit 42 Liga-Spielen ungeschlagene FC Bayern beim kriselnden VfB eine "riesige Chance hat, den Vorsprung auszubauen" (Lahm) ging bei soviel Mandzukic fast unter. Von einer Vorentscheidung wollte Guardiola trotz aller Münchner Dominanz aber noch nichts wissen, auch wenn er immerhin eine "gute Position" einräumte. "Wir brauchen noch viele Punkte. Wir haben noch viele schwierige Partien vor uns", meinte er und sprach von einem "weiteren guten Test. Wir wollen uns immer verbessern."
Schneider unter Druck
Beim "Test" in Stuttgart wird Superstar Franck Ribéry wohl wieder dabei sein. Der Franzose hatte wegen Problemen am Rücken in Gladbach gefehlt, trainiert aber seit Sonntag wieder mit der Mannschaft. Fehlen werden nach wie vor die verletzten Javi Martínez, Daniel van Buyten, Holger Badstuber und Bastian Schweinsteiger. Der 29-jährige Schweinsteiger habe "schmerzfrei" laufen können, sagte Guardiola: "Es wird Schritt für Schritt besser, er macht Fortschritte."Keine Fortschritte sind indes beim VfB Stuttgart erkennbar. In den letzten sieben Spielen setzte es für das Team von Thomas Schneider fünf Niederlagen. Die Erwartungen gegen den übermächtigen FC Bayern sind entsprechend gering. Dennoch gab sich Sportdirektor Fredi Bobic bei einem Sky-Termin kämpferisch: "Wir haben gar nichts zu verlieren. Ich erwarte, dass wir mutig an die Sache herangehen und uns gut präsentieren."
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