"Ich bin mit großer Begeisterung an meine neue Tätigkeit herangetreten, musste allerdings feststellen, dass mir diese Aufgabe nicht die gewünschte Zufriedenheit und Passion bringt", erklärte Butt am Dienstag und traf damit selbst die Vereinsführung unvorbereitet. "Seine Bitte um Freistellung hat uns völlig überrascht", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.
Nach dem Ende seiner Spielerkarriere in der vergangenen Saison war der ehemalige Bundesliga-Torwart Butt mit großen Vorschusslorbeeren in die Nachwuchsabteilung der Bayern gewechselt. Dort sollte er gemeinsam mit Jugendscout Michael Tarnat und dem neu verpflichteten U23-Trainer Mehmet Scholl für eine kleine Revolution sorgen.
Denn die zweite Mannschaft präsentierte sich in der vergangenen Saison in desolatem Zustand und belegte Rang 14 der Regionalliga Süd. Zudem wurden viele Talente der Region in der jüngeren Vergangenheit vom TSV 1860 entdeckt und nicht von Bayern München.
"Falsch eingeschätzt"
Auch dass Matthias Sammer als neuer Sportvorstand geholt wurde, ist ein starkes Indiz für die Ambitionen der Münchner in der Nachwuchsarbeit. Der ehemalige DFB-Sportdirektor hatte nach seinem Dienstantritt angekündigt "einiges optimieren" zu wollen.
"Jörg Butt und Michael Tarnat haben die Jugend neu konzipiert. Das wird Sammer mit seiner Philosophie abgleichen. Und dann wird er entscheiden, wie der Weg weitergeht", erklärte Scholl kurz danach.
Butt wird an diesen Konzepten künftig nicht mehr beteiligt sein. Womit genau er so unzufrieden gewesen ist, erklärte er nicht. Doch für ihn ist klar: "Ich bin mir selbst und damit auch dem FC Bayern gegenüber ehrlich: Ich habe dieses Tätigkeitsfeld, für das ich nun seit einigen Wochen verantwortlich bin, falsch eingeschätzt."
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