Weinzierl: "FCA in der Bundesliga etablieren"

SID
Markus Weinzierl schaffte in diesem Jahr mit Jahn Regensburg den Aufstieg in die 2. Liga
© Getty

Es sah fast nach einem Bund fürs Leben aus, den Trainer Markus Weinzierl, Präsident Walther Seinsch und Sportdirektor Manfred Paula am Dienstag um exakt 14.33 Uhr vor versammelter Presse schlossen. Drei Hände aufeinander, dreimal ein breites Grinsen nebeneinander - bis mindestens 2015 soll der neue Pakt des FC Augsburg halten.

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"In Regensburg wurde auch aus wenig viel gemacht. Zusammenhalt kann Berge versetzen", sagte Weinzierl bei seinem Amtsantritt am Dienstag. Mit dem kleinsten Etat der Dritten Liga stieg der Nachfolger von Jos Luhukay noch vergangene Woche mit dem SSV Jahn Regensburg in die 2. Bundesliga auf - in Augsburg soll er in der zweiten Saison im Oberhaus das Unmögliche möglich machen.

"Wir wollen wieder für Furore sorgen und vor allem die Großen ärgern", sagte der 37-Jährige keineswegs bescheiden. Mindestens Rang vierzehn wie in der abgelaufenen Saison muss das Ziel für die zweite, "wahrscheinlich schwerere" Spielzeit werden: "Wir müssen an den Erfolg anknüpfen. Ich will den Verein positionieren und auf Dauer in der ersten Liga etablieren."

Seinsch ist sich sicher, in dem ehemaligen Profi den richtigen Trainer gefunden zu haben. "Er stand von Beginn ganz oben auf unserer Liste", sagte der 70-Jährige. Vor allem, weil er zu Augsburgs oberstem Prinzip der "Wirtschaftlichkeit" so gut passt wie momentan wohl kein anderer.

Seinsch entlässt eher sich als Weinzierl

Eine Jobgarantie wie sie der zu Saisonende abgetretene und als neuer Coach von Hertha BSC vorgestellte Luhukay hatte, hat Weinzierl zwar noch nicht bekommen. Immerhin kündigte Seinsch aber grinsend an, "mich selbst zu entlassen, wenn er 34 Spiele verliert". Erfolg garantieren könne auch "kein großer Trainer. Das sieht man in Berlin", sagte Weinzierl.

Die Fußstapfen von Aufstiegstrainer Luhukay seien groß: "Aber ich möchte diese Riesenherausforderung annehmen." Das Überraschungs-Team der vergangenen Saison in seinem Sinne umzuformieren, ist nun die erste Aufgabe. Dabei helfen werden dem gebürtigen Straubinger wohl sein bisheriger Co-Trainer Wolfgang Beller ("Es sieht gut aus") und der Augsburger Torwarttrainer Zdenko Miletic.

"Erst mache ich den Kader, dann frage ich meine Frau, ob sie mit will", sagte der zweifache Familienvater Weinzierl. Mindestens fünf Zugänge kündigte Seinsch vor allem "in der Offensive und der Zentrale" an. Neben Jan Moravek (FC Schalke 04) und Knowledge Musona (Leihe von TSG Hoffenheim) steht auch Ronny Philps von Weinzierls Ex-Verein Regensburg als Verpflichtung fest.

An einer erneuten Leihe des Koreaners Ja-Choel Koo von Liga-Konkurrenten VfL Wolfsburg ist der Klub außerdem stark interessiert. "Ich habe darüber hinaus klare Vorstellungen. Ich gehe davon aus, dass ich mich entfalten kann und alle an einem Strang ziehen", sagte er. Seinsch lächelte bei diesen Worten.

Sprung von der dritten in die erste Liga: "Ähnlicher Job"

Es war dem Präsidenten ein Anliegen, die in der Presse hoch und runter diskutierten "Schmuddel-Geschäft" hinter Luhukays Rücken als falsch zurückzuweisen." Konkrete Gespräche habe es erst nach Luhukays Rücktrittswunsch gegeben, auch Weinzierl beteuerte, "dass sich der FCA stets korrekt verhalten hat."

Viel Zeit, sich auf den neuen, "eigentlich ähnlichen Job wie in der dritten Liga" einzustellen, hatte der ehemalige Bayern-Spieler daher nicht. "Bis zur Relegation habe ich mich nur auf den Jahn konzentriert. Auch die Aufstiegsfeiern waren heftig. Jetzt bin ich hier - und wir können loslegen." Bis zum Liga-Start warten 94 arbeitsreiche Tage.

Markus Weinzierl im Steckbrief

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