"Jetzt haben wir den Deutschen Meister und Tabellenführer vor der Brust. Die Dortmunder sind das auswärtsstärkste Team der Liga, schießen auf fremden Plätzen die meisten Tore und lassen die wenigsten Gegentreffer zu. Da empfiehlt sich also Bodenhaftung", richtete der 58-Jährige in seiner Kolumne auf der VfL-Homepage den eigenen Fans aus. "Wir werden schön auf dem Teppich bleiben, damit wir diesem enorm starken Gegner etwas entgegensetzen können."
Abwehrlücken als Problem
Die Statistik spielt Tiefstapler Magath trotz bereits neun erzielter Heimsiege seiner Elf (nur der BVB, Bayern und Schalke haben mehr) in die Karten. Der letzte VfL-Triumph gegen Dortmund datiert aus dem Mai 2009 (3:0), danach gab es aus Sicht der Niedersachsen ein Remis und vier Pleiten, 3:14 Tore und zuletzt im November ein peinliches 1:5 in Dortmund.
"Dortmund wird Druck aufbauen und nach vorne spielen. Wir müssen als Mannschaft besser zusammen stehen, als zuletzt in Berlin", sagt Mittelfeldspieler Jan Polak mit Blick auf die großen Abwehrlücken beim jüngsten 4:1-Sieg gegen Hertha BSC.
Der von Magath eigentlich schon ausgemusterte Tscheche glänzt seit Wochen im defensiven Mittelfeld, gilt als ein Puzzleteil des aktuellen Aufschwungs der Grün-Weißen und darf sich deshalb mittlerweile sogar wieder Hoffnungen auf einen Platz im tschechischen EM-Kader machen.
Insgesamt aber fürchtet der Trainer, dass die eigene zumeist sehr offensiv ausgerichtete Abwehr gegen die schnellen Borussen-Angriffe vor schwer lösbaren Problemen steht ("Solche Chancen, die wir in Berlin zugelassen haben, lässt Dortmund nicht aus.") und ließ in den letzten Tagen speziell die Abwehrarbeit üben.
Gentner rät zur Flucht nach vorn
Die Garanten für die jüngste Siegesserie des VfL standen aber im seit Wochen in überragender Form spielendem Publikumsliebling Ashkan Dejagah sowie den aktuellen Bundesliga-Topstürmern Mario Mandzukic (11 Tore, 6 Assists) sowie Patrick Helmes (8 Tore, sechs in den letzten sechs Spielen) in der Offensive.
Vielleicht auch deshalb rät Christian Gentner, der zuletzt beim 4:4 seiner Stuttgarter in Dortmund den Ausgleich in der Nachspielzeit markierte, dem VfL zum Angriff. "Der BVB hat zu gute Einzelspieler, die sich in jedem Spiel mindestens fünf hochkarätige Chancen erarbeiten", erklärte der Ex-Wolfsburger (99 Bundesligaspiele zwischen 2007 und 2010) in den "Wolfsburger Nachrichten".
Reine Defensivarbeit bringe da nichts. Wenn überhaupt, habe Dortmund Schwächen in der Abwehrarbeit: "Hinten sind sie deutlich anfälliger."
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