FC Schalke 04: Jose Manuel Jurado hat die Königsblauen im Sommer 2010 13 Millionen Euro gekostet. Der Spanier kann alles am Ball, hat dies aber in den letzten 20 Monaten zu selten gezeigt. In dieser Saison kam er in Bundesliga und Europa League erst 13 Mal zum Einsatz. Anfang März sorgte Jurado intern für mächtig Ärger, als er sich via spanisches Radio über Trainer Huub Stevens beklagte: "Er sagt, dass er auf mich zählt, aber am Ende spiele ich nie. Ich fühle mich vom Trainer betrogen." Anfang April legte Jurado nach. Nach dem 1:1 in Hoffenheim twitterte er: "Nicht spielen und vier Stunden im Bus sitzen - es gibt keinen Vergleich!" Jüngste Entgleisung: Ein erneuter Twitter-Eintrag nach dem verlorenen Derby gegen Dortmund. "Zwei Tage mit dem Physio zu trainieren und dann nicht im Kader zu stehen, ist das Schlimmste." Das ständige Genörgel dürfte Jurados Chancen, mal wieder in der Startelf zu stehen, nicht erhöhen. Manager Horst Heldt hatte Jurados Verhalten als "nicht akzeptabel" bezeichnet. Ein Abschied Jurados im Sommer aus Gelsenkirchen rückt näher - trotz Vertrag bis 2013.
Borussia Dortmund: Am vergangenen Wochenende endete die Serie der BVB-Amateure in der Regionalliga West. Nach 14 Partien ohne Pleite verlor das Team von Trainer David Wagner mit 2:3 gegen die TuS Koblenz. Der Aufstieg in die 3. Liga ist aber weiterhin drin. Mit der Niederlage ging auch Marvin Duckschs Lauf vorbei. Der 18-Jährige glänzte zuvor als eiskalter Vollstrecker und schoss vor dem Koblenz-Spiel in fünf Auftritten sieben Buden. Die Hinrunde verbrachte der U-18-Nationalspieler noch in der A-Jugend, Wagner berief den beidfüssigen Ducksch aber im bislang glänzend verlaufenen Jahr 2012 zum Reserveteam. "Marvin ist mit seinen sieben Treffern der Topscorer der Rückrunde. Aber davon einmal abgesehen, zeigt er enorme Laufstärke und die Bereitschaft, für die Mannschaft zu arbeiten", so Wagner zu den "Ruhr Nachrichten".
Werder Bremen: Eigentlich müsste Trainer Thomas Schaaf einigermaßen zuversichtlich auf das Ligaspiel gegen die Bayern blicken. Der Gegner wird voraussichtlich eine Menge Stammspieler für den Auftritt im Estadio Santiago Bernabeu vier Tage später schonen und mit der Meisterschaft haben die Bayern ohnehin (fast) nichts mehr zu tun. Aber Schaaf klingt fast schon verzweifelt: "Stuttgart war ein Scheißspiel. Und gegen die Bayern haben wir eigentlich keine Chance." Der Grund für Schaafs Pessimismus: Werders Absentenliste. Fritz, Sokratis und Boenisch sind gesperrt, Marin, Ekici, Hartherz und Bargfrede verletzt, Hunt, Arnautovic und Ignjovski angeschlagen. Gut möglich, dass das Bremer Mittelfeld aus Felix Kroos, Florian Trinks und Tom Trybull bestehen wird. Für die Viererkette kommt zudem Leon Balogun als Rechtsverteidiger infrage. Der 23-jährige Deutsch-Nigerianer absolvierte bislang sechs Bundesligaspiele für Hannover 96 und Werder (je 3). In dieser Saison spielte er 17 Mal für Werder II, konnte den bereits feststehenden Abstieg aus der 3. Liga aber auch nicht verhindern. Womöglich spielt Balogun in der nächsten Saison dauerhaft Bundesliga. Der SC Paderborn, derzeit Dritter der 2. Liga, soll an ihm interessiert sein. Balogun wäre ablösefrei zu haben und eine gute Leistung gegen die Bayern könnte die Angelegenheit beschleunigen.
1. FC Kaiserslautern: Die Roten Teufel planen nach dem quasi sicheren Abstieg längst für die zweite Liga. Ein Bestandteil dieser Planungen könnte überraschenderweise auch Sandro Wagner (24) sein. Der Bremer Angreifer wurde zwar bis 2013 ausgeliehen, bei einem Abstieg der Roten Teufel sollte er aber ursprünglich an die Weser zurückkehren. Doch ist er dort noch erwünscht? Bremen-Trainer Schaaf äußerte sich in der "Kreiszeitung" eher zurückhaltend: "Wir werden sehen, wie es weitergeht, wenn wir die Fakten haben. Im Moment wissen wir noch nicht, was Kaiserslautern und was Sandro will." Was die Bremer wollen, verschwieg der Coach. FCK-Boss Kuntz zeigt sich jedenfalls nicht abgeneigt, Wagner zu halten. "Ich bin überzeugt, dass eine Grundqualität bei ihm vorhanden ist", sagt er über den noch torlosen Mittelstürmer, der in der Rückrunde zeitweise von den eigenen Fans ausgepfiffen wurde. Vielleicht ist die zweite Bundesliga ja genau die richtige Bühne für Wagner, um seine Grundqualitäten endlich mal unter Beweis zu stellen.
VfL Wolfsburg: Christian Träsch war in den letzten Wochen oftmals ein Kapitän außer Dienst. In den vergangenen sechs Partien durfte der 24-Jährige nur ein einziges Mal den Schlusspfiff auf dem Rasen erleben. Am letzten Wochenende kam es dann zum vorläufigen negativen Höhepunkt: In der 87. Minute wurde Träsch unter den Pfiffen einiger Wolfsburger Fans eingewechselt, nur um 60 Sekunden später beim Siegtor der Gäste aus Augsburg eine unglückliche Figur zu machen.Passend dazu wurde zuletzt gemunkelt, ob der deutsche Nationalspieler seinen Kredit in der Autostadt bereits verspielt hat, obwohl sein Vertrag noch bis 2015 läuft. Felix Magath stärkte seinem Kapitän allerdings demonstrativ den Rücken. "Seine Schuld war es nicht, dass wir verloren haben", betonte der VfL-Trainer nach der Pleite gegen den FCA und lässt Träsch auf einen Einsatz in Mainz hoffen: "Er war jetzt zwar die letzten Spiele erstmal draußen, aber er gehört dennoch zum Stamm. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass er nächste Woche wieder von Beginn an spielt."
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