Schalke-Trio: Stammplatz Bank

Von SPOX
Nur zweite Wahl auf Schalke: Moravek, Uchida, Kluge, Metzelder, Draxler und Edu (v.l.)
© Getty

Ein Schalker Trio war in der letzten Saison gesetzt, ist nun bei Ralf Rangnick aber außen vor. In Leverkusen wird Gonzalo Castro das Opfer einer Versetzung. Beim HSV brechen für Mister Zuverlässig schwere Zeiten an. Und in Mainz ist nichts zu sehen vom Gewinner der Vorbereitung.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Bayer Leverkusen: In der letzten Saison spielte Gonzalo Castro meist als linker oder rechter Außenverteidiger, zwischenzeitlich sogar mal im linken offensiven Mittelfeld. Und überall überzeugte er Jupp Heynckes. Für den Bayer-Coach galt: Ist Castro fit, dann spielt er auch. Nur auf der Sechs, dort wo sich der 24-Jährige nach eigenem Bekunden am wohlsten fühlt, durfte er nicht ran. Das ist unter Robin Dutt nun anders. "Ich sehe ihn zentral", sagte Dutt in der Vorbereitung. Sehr zur Freude Castros. Inzwischen ist die gute Stimmung allerdings dahin. Denn: Letzte Saison durfte Castro zwar nicht als Sechser ran, immerhin war er aber fast immer erste Wahl. Davon scheint er als defensiver Mittelfeldspieler derzeit weit entfernt. Im Pokal in Dresden wurde er erst in der 80. Minute eingewechselt, in Mainz saß er 90 Minuten lang draußen. Castros Problem: Neben ihm gibt's mit Rolfes, Bender und Ballack noch drei namhafte Anwärter auf die zwei Plätze vor der Abwehr.

FC Schalke 04: Jermaine Jones wäre gerne in England geblieben, daraus macht der 29-Jährige keinen Hehl. Der Mittelfeldspieler war in der vergangenen Saison an die Blackburn Rovers ausgeliehen und hatte dort durchaus überzeugt. Auf Schalke dagegen schien seine Zeit abgelaufen zu sein. In der Vorbereitung machten die S04-Verantwortlichen deutlich, Jones gerne noch abgeben zu wollen. Am 1. Spieltag stand der US-Nationalspieler allerdings plötzlich in der Startelf und bildete zusammen mit Joel Matip die Doppelsechs. Ein weiterer Nackenschlag für Peer Kluge. Im letzten Jahr war der 30-Jährige noch gesetzt, nun hat er bei Ralf Rangnick schlechte Karten, das zeichnete sich bereits in der Vorbereitung ab. Gleiches gilt für Christoph Metzelder (wenn auch nach Trainingsrückstand) und Atsuto Uchida, die wie Kluge in Stuttgart 90 Minuten draußen saßen. Für das einst gesetzte Trio scheint es nun zu heißen: Stammplatz Bank.

1. FC Kaiserslautern: Beim FC St. Pauli spielte Richard Sukuta-Pasu in der letzten Saison keine große Rolle. Nur einmal durfte der Angreifer von Beginn an ran, hinzu kamen weitere acht Kurzeinsätze. In Lautern sollte alles besser werden. Doch in der Vorbereitung hatte sich Sukuta-Pasu nicht unbedingt für einen Platz im FCK-Sturm empfehlen können. In Bremen bildete der 21-Jährige nun aber überraschend Lauterns Ein-Mann-Angriff. Er habe in der Woche vor dem Liga-Start schlichtweg gut trainiert, begründete Coach Marco Kurz seine Entscheidung - die er allerdings schon zur Pause wieder revidierte. Sukuta-Pasu bekam gegen Mertesacker und Wolf keinen Fuß auf den Boden und war zudem Gelb-Rot gefährdet. Eine Empfehlung für weitere Aufgaben sieht anders aus.

Hamburger SV: Seit acht Jahren spielt David Jarolim inzwischen beim HSV und solange ist der Tscheche auch schon Mister Zuverlässig bei den Hanseaten. Der 32-Jährige ist kein kreativer Vorbereiter und schon gar kein Vollstrecker, sondern eher der unsichtbare Arbeiter im Hintergrund, der den Stars in all den Jahren den Rücken frei hielt. Echte Stars gibt es beim HSV in dieser Saison allerdings keine mehr. Hat deshalb auch Jarolim ausgedient? Fakt ist: Der Mittelfeldmann hat einen schweren Stand unter Coach Michael Oenning. Der HSV-Trainer setzte gegen den BVB auf eine Doppelsechs mit Gojko Kacar und Tomas Rincon, der wegen der Copa America allerdings den Großteil der Vorbereitung verpasste hatte. Ein erstes deutliches Signal Richtung Jarolim. Und Nummer zwei folgte während des Spiels: Für Kacar brachte Oenning Robert Tesche. Jarolim hingegen schmorte 90 Minuten auf der Bank. Gegen Hertha wird Kacar wohl fehlen. Erhält Tesche erneut den Vorzug, wäre das für Jarolim wohl mehr als nur ein weiteres Zeichen.

FC Augsburg: Zum Auftakt hatte man sich im Heimspiel gegen den SC Freiburg insgeheim schon einen Sieg erhofft beim FCA. Dass es letztlich überhaupt zu einem Punkt reichte, hatte man vor allem Sascha Mölders zu verdanken. Der Neuzugang vom FSV Frankfurt glich nach Rückstand zweimal aus und war damit der große Gewinner auf Augsburger Seite. Zumindest als heimlicher Gewinner durfte sich auch Axel Bellinghausen fühlen. Der Linksfuß wurde zur Pause eingewechselt und bereitete Mölders ersten Treffer vor. Wie schon im Pokal gegen Oberhausen sorgte der 28-Jährige nach seiner Einwechslung für eine deutliche Belebung auf der linken Seite. Gegen seinen Ex-Klub Kaiserslautern winkt Bellinghausen deshalb ein Platz in der Startelf. "Ich werde nichts einfordern", sagt er. "Aber ich konnte zuletzt auf mich aufmerksam machen." Im Gegensatz zu Konkurrent Tobias Werner.

FSV Mainz 05: In der Sommerpause waren die Mainzer eifrig auf dem Transfermarkt unterwegs. Neun neue Spieler verpflichtete Manager Christian Heidel. Mit Zdenek Pospech und Zoltan Stieber standen zwei davon am ersten Spieltag in der Startelf, Eric-Maxim Choupo-Moting wurde eingewechselt. Julian Baumgartlinger, Anthony Ujah und Nicolai Müller saßen auf der Bank. Nicht mal im Kader stand dagegen Deniz Yilmaz. Der Angreifer, der aus der zweiten Mannschaft des FC Bayern kam, ist momentan gar keine Option für Coach Thomas Tuchel und damit einer der großen Verlierer der ersten Saisonwochen.Als großer Gewinner der Vorbereitung galt dagegen Yunus Malli. Den Neuzugang von Borussia Mönchengladbach hatte Tuchel in den höchsten Tönen gelobt. Malli schien sich sogar Hoffnungen auf einen Platz in der ersten Elf machen zu dürfen. Seine Bilanz nach den ersten vier Pflichtspielen der Saison ist jedoch ernüchternd: Null Einsatzminuten. Gegen Leverkusen stand er nicht mal im Kader.

FC Bayern München: Die linke Seite der Viererkette galt in der letzten Saison als Problemstelle beim FC Bayern. Viele durften sich dort ausprobieren, überzeugen konnte allerdings keiner. Deshalb wurde Philipp Lahm wieder von rechts nach links beordert. Baustelle geschlossen - alles gut. Aus Sicht von Diego Contento und Danijel Pranjic heißt es allerdings eher: Alles schlecht. Das Duo hat durch Lahms Versetzung quasi keinerlei Chancen auf einen Startelfeinsatz mehr und stand gegen Gladbach nicht mal im Kader. Fällt Lahm aus, sieht Heynckes eher Luiz Gustavo und David Alaba als Alternativen für links hinten. Auch im Mittelfeld ist für Pranjic die Konkurrenz zu groß. Nicht wirklich besser sieht es momentan bei dessen Landsmann Ivica Olic aus. Auch für ihn war gegen Gladbach kein Platz im Kader. Takashi Usami und Nils Petersen traut der Bayern-Coach als Joker offenbar momentan mehr zu als dem Kroaten.

Der zweite Spieltag der Bundesliga

Artikel und Videos zum Thema