Bye-bye, Bayer: Trotz der immer wahrscheinlicheren Qualifikation für die Champions League steht Trainer-Oldie Jupp Heynckes bei Bayer Leverkusen vor dem Abgang.
"Es dauert schon zu lange. Und wir dürfen auch kein Risiko eingehen. Ich habe ja bereits gesagt, dass wir einen Plan B haben. Und es gibt durchaus interessante Trainer auf dem Markt, die derzeit zu haben sind", sagte Bayers Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser nach dem 1:0 (0:0)-Erfolg beim FSV Mainz 05.
Dutt wird als Nachfolger gehandelt
Als erster Kandidat für die Heynckes-Nachfolge in Leverkusen gilt der Freiburger Coach Robin Dutt. Aber Holzhäuser scheint noch weitere Trainer in der Hinterhand zu haben. Heynckes will in der kommenden Woche zunächst Holzhäuser und Bayer-Sportchef Rudi Völler über seine Zukunftspläne informieren.
"Wir werden mit der Entscheidung leben können", sagte Völler, der anscheinend ebenfalls den Glaube an eine Zukunft mit Trainer Heynckes verloren hat.
Beckenbauer: Heynckes ist einmalig
Der 65-Jährige will sich nach dem Treffen mit der Bayer-Führung dann mit den Verantwortlichen von Bayern München besprechen, die ihm bereits den roten Teppich ausrollen.
"Er ist einmalig. Mit seinen jungen 65 Jahren ist er immer noch mit Feuer dabei. Er hat damals, nach Jürgen Klinsmann, bewiesen, dass er ein Bayern-Trainer sein kann", sagte Bayerns Ehrenpräsident Franz Beckenbauer bei "Sky".
Heynckes selbst scheint große Lust zu haben, seine Karriere beim FC Bayern zu beenden. "Ich werde mich nächste Woche mit den Herren zusammensetzen, dann werden wir vieles besprechen, und dann sagen wir Bescheid, welche Entscheidungen wir treffen werden", sagte Heynckes am Sonntag etwas holprig.
Laut "Kicker" soll Heynckes einen Vertrag für mindestens zwei Jahre bekommen. Heynckes selbst muss sich nur noch mit seiner Frau besprechen. Ursprünglich hatte er ihr versprochen, nach der laufenden Saison in Rente zu gehen.
Heynckes nervt die Causa Ballack
Doch jetzt juckt es Don Jupp, der die Bayern zwischen 1987 und 1991 zu zwei Meistertitel führte, offenbar doch noch einmal. Mit einem Wechsel nach München wäre Heynckes zudem das Thema Michael Ballack los.
Heynckes nervt das Theater um Form, Fitness und Selbsteinschätzung des 34 Jahre alten Mittelfeldspielers seit Wochen. Aus dem Capitano und Heynckes werden gewiss keine Freunde mehr. Und noch eine Saison mit Ballack im Rücken will sich Heynckes wohl nicht mehr antun.
Entsprechend süffisant kommentierte der Coach am Sonntag in Mainz, warum er Ballack anstelle von Kapitän Simon Rolfes 90 Minuten spielen ließ. "Michael wirkte sehr motiviert im Training. Und wenn sich ein Spieler wie Michael anbietet, dann muss ich zugreifen", sagte Heynckes.
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