Weiterer Nackenschlag für Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack: Einen Tag, nachdem der 34 Jahre alte Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen im Bundesligaspiel bei Eintracht Frankfurt (3:0) nicht eingesetzt worden war, konnte er am Sonntag aufgrund einer Knieverletzung nicht trainieren. Bayer-Mannschaftsarzt Achim Münster ordnete eine Kernspin-Untersuchung im Krankenhaus Köln-Merheim an.
Ein Ergebnis liegt noch nicht vor, ob und wie lange Ballack möglicherweise ausfallen wird, steht noch nicht fest. Der 98-malige Nationalspieler wird seit 2010 von großem Verletzungspech verfolgt.
Zahlreiche Verletzungen
Nach einem Foulspiel von Kevin Boateng (FC Portsmouth) im englischen FA-Cup-Finale mit dem FC Chelsea erlitt Ballack eine schwere Verletzung (Riss des Innenbandes und Teilriss der vorderen Syndesmose des rechten oberen Sprunggelenks) und konnte nicht an der WM in Südafrika teilnehmen.
Zu Beginn der laufenden Saison verletzte sich der Bayer-Rückkehrer beim Spiel in Hannover (Bruch des Schienbeinköpfchens) und konnte 2010 kein weiteres Pflichtspiel mehr für den Werksklub bestreiten.
Seit Jahresbeginn kämpft der frühere Münchner um den Anschluss, wurde von Cheftrainer Jupp Heynckes im Auswärtsspiel am Samstag in Frankfurt aber nicht berücksichtigt.
Rückkehr ins DFB-Team offen
Bundestrainer Joachim Löw hatte zwar dem Vize-Weltmeister von 2002 und WM-Dritten von 2006 die Tür zur Auswahl des DFB offen gehalten. Allerdings sollte Ballack erst wieder ins Nationalteam zurückkehren, wenn er seine einstige Form wieder erreicht hat.
Im Vorfeld des Länderspiels in der vergangenen Woche in Dortmund gegen Italien hatte Löw gesagt, dass auf der Ballack-Position im DFB-Team im defensiven Mittelfeld derzeit Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira erste Wahl seien.
Sein 98. und vorläufig letztes Länderspiel bestritt Ballack am 3. März 2010 in München gegen Argentinien (0:1). Er ist mit 42 Treffern der torgefährlichste Mittelfeldspieler in der Geschichte der DFB-Auswahl.