Macht Platz für die Youngster!

Von SPOX
Philipp Wollscheid kam beim 1. FC Nürnberg in dieser Saison bislang auf zwei Einsätze
© Imago

Jung, jünger, Bundesliga: In der Winterpause boten sich etliche Talente an. Einigen winkt sogar ein Startelf-Einsatz. Ein Wolfsburger schiebt hingegen Frust.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

1. FC Nürnberg: Großer Gewinner der Vorbereitung beim Club war Philipp Wollscheid. Der 21-Jährige wird zum Auftakt wieder in der Innenverteidigung neben Wolf spielen und hat Maroh im internen Ranking erstmal verdrängt. Nilsson fällt ohnehin noch einige Wochen aus. Zu den Gewinnern zählen auch Almog Cohen und Markus Mendler. Weil Frantz und Gündogan fehlen, wird Cohen wohl gegen Gladbach von Beginn an auflaufen. Mendler streitet sich dann wahrscheinlich mit Mak und Eigler um einen Platz. Tendenz: Mendler hat trotz guter Vorbereitung gegen Mak oder Eigler das Nachsehen.

Eintracht Frankfurt: Kevin Kraus gegen Didier Ya Konan - zu diesem vermeintlich ungleichen Duell wird es am Sonntag beim Spiel zwischen der Eintracht und Hannover kommen. Da die Frankfurter eine Verletzungsseuche in der Defensive plagt (Franz, Russ, Chris, Vasoski fallen aus, Tzavellas ist extrem fraglich), bleibt Skibbe nichts anderes übrig, als den 18-Jährigen zu seinem Bundesligadebüt zu verhelfen. Skibbe nahm Kraus in weiser Voraussicht ins Trainingslager mit, wo der Youngster gleich zu überzeugen wusste. Zuvor trainierte er bereits einige Wochen bei den Profis mit und kam nebenbei zu 19 Einsätzen in der Regionalligatruppe. Am Ende der Saison läuft sein Vertrag aus - für Kraus also eine mehr als willkommene Bewährungsprobe.

Bayer Leverkusen: Danny da Costa ist gerade einmal 17 Jahre alt, zählt aber seit dieser Winterpause fest zum Bundesliga-Kader. Der Youngster gab im Dezember in der Euroleague sein Profi-Debüt für Bayer und hat seitdem nicht mehr locker gelassen. Da Costa ist rechter Außenverteidiger, kann aber bei Bedarf auch innen ran. Allzu viel Einsatzzeit wird da Costa wohl aber erstmal nicht bekommen, doch die Zukunft sollte ihm gehören. Bereits mit 17 Jahren hochgezogen zu werden, ist eigentlich schon Qualitätsmerkmal genug.

Hamburger SV: Paolo Guerrero verletzt, Mladen Petric verletzt, Heung-Min Son bei den Asienmeisterschaften: Plötzlich schlägt die Stunde von Änis Ben-Hatira. Gilt als ewiges Talent, hat aber beim Vorbereitungslager in Dubai als Zehner überzeugt. Vor allem verspricht er eine Sache, die Veh bisher gefehlt hat: Tempo. Könnte gut sein, dass der ehemalige U-21-Nationalspieler gegen Schalke hinter Ruud van Nistelrooy zum Einsatz kommt - was auch Folgen für Piotr Trochwoski hätte: Entweder er wird als Sechser zurückgezogen - oder er landet auf der Bank.

VfL Wolfsburg: Fabian Johnson, immerhin zusammen mit Mesut Özil, Jerome Boateng und Co. U-21-Europameister von 2009, kommt beim VfL einfach nicht ran. Nach einer langwierigen Innenbanddehnung stieg der Deutsch-Amerikaner erst diese Woche wieder voll ins Training ein, hat aber weiter kaum Chancen auf Startelf-Einsätze. Sein letzter Einsatz datiert vom 6. Spieltag. Eine durchaus unbefriedigende Situation für den jungen Außenspieler, der links flexibel in Abwehr oder Mittelfeld einsetzbar ist. Weil er dringend Spielpraxis braucht, hätte Johnson offenbar nichts gegen eine Ausleihe einzuwenden, Geschäftsführer Dieter Hoeneß will ihn aber unbedingt als Schäfer-Backup halten.

Werder Bremen: Weder die Leistung noch die Ergebnisse stimmten im Trainingslager in Belek in den Testspielen. Und auch an der Besetzung im 4-2-3-1 gibt es einige Zweifel. Claudio Pizarro wechselte sich abwechselnd mit Marko Arnautovic als verkappten Spielmacher und als einzige Spitze ab - mit unbefriedigendem Ergebnis. Pizarro spielt am liebsten in vorderster Front, aber wenn Zugang Denni Avdic auch mal zum Einsatz kommen soll, muss der Peruaner zurückgezogen spielen. Neben den Problemen in der Abwehr ein weiteres Fragezeichen für Thomas Schaaf.

VfB Stuttgart: Als der 22-jährige Mamadou Bah im Sommer für 600.000 Euro verpflichtet wurde, rätselten die VfB-Fans, was sie denn von dem defensiven Mittelfeldspieler aus Guinea zu halten haben. Zwei Bundesliga- und immerhin fünf Europa-League-Spiele später war man nicht wirklich schlauer - doch im Winter-Trainingslager drängte sich Bah richtig auf, war einer der Besten. Unglaublich athletisch, zweikampfstark, sogar mit Zug zum Tor: Bah war der Gewinner des Winters - bis er sich gegen Fürth das Innenband im Knie riss und nun sechs Wochen ausfällt. Ohne die Verletzung wäre er sogar ein Kandidat auf die Stammelf gewesen.

Leverkusen verpflichtet Talent Bellarabi