HSV-Investor Klaus-Michael Kühne hat sich zur Transferpolitik der Hamburger geäußert - und das ziemlich deutlich. Der Milliardär, der das Tagesgeschäft des HSV eigentlich nicht kommentieren wollte, hat für 7,5 Millionen Euro Beteiligungen an den Transferrechten von Marcell Jansen, Paolo Guerrero und Dennis Aogo erworben.
Von den bisher getätigten Neuverpflichtungen der Hanseaten, an denen Kühne ebenfalls partizipieren soll, zeigt sich der Geldgeber allerdings wenig begeistert: "Westermann war bisher keineswegs überzeugend, Diekmeier ist schon verletzt. Die Verletzten-Misere des HSV setzt sich unverändert fort! Woran liegt das eigentlich? Und bezüglich des Engagements von Kacar bin ich skeptisch", sagte Kühne dem "Hamburger Abendblatt".
Noch hat der 73-Jährige keine Anteile an den Neuzugängen erworben. Ob es überhaupt so weit kommt, ist fraglich. "Es kommt darauf an, an welchen neuen Spielern ich mich schlussendlich beteiligen werde. Das ist zurzeit offen, weil nicht alles so gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt habe", ließ Kühne durchblicken und übte besonders am Transfer von Gojko Kacar Kritik: "Ich bin unverändert der Meinung, dass dem HSV ein hochklassiger Mittelfeldspieler und womöglich auch ein erstklassiger Stürmer fehlt. Hierfür würde ich eher Mittel einsetzen als für Westermann und Kacar."
Kein Topspieler verpflichtet
Der HSV hat mit Kühne eine "Spielerinvestment-Vereinbarung" getroffen, in der steht, dass der HSV einen "zentralen Mittelfeldspieler internationaler Klasse" holen muss - ansonsten könne Kühne sein finanzielles Engagement verringern. Kacar, so Kühne, besitze diese Klasse aber nicht: "Die Auflage wurde nicht erfüllt."
Angeblich habe der Milliardär bei HSV-Boss Bernd Hoffmann eine elf Spieler umfassende Liste vorgelegt - verpflichtet wurde davon aber noch niemand. Und wahrscheinlich wird der HSV erst wieder im Winter auf dem Transfermarkt tätig. "Für diese Transferperiode haben wir unsere Aktivitäten abgeschlossen", so Hoffmann.
Kühne: "Ich bin sehr besorgt"
Neben den aus Kühnes Sicht unzufriedenstellenden Transfers sorgt auch das Aus von Urs Siegenthaler, der beim HSV den Posten des Sportdirektors begleiten sollte, für jede Menge Unmut.
"Ich bin sehr besorgt. Meine Investition war im Wesentlichen durch die überzeugenden Präsentationen von Herrn Siegenthaler bestimmt", machte Kühne deutlich. Ein Gespräch mit Bastian Reinhardt, dem neuen Sportchef, habe es noch gar nicht gegeben.
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