Wie die "AS" berichtet, traf sich Raul auf der Balearen-Insel Menorca mit Ronny Gersch, dem Assistenten von Trainer und Manager Felix Magath. Der Transfer soll demnach am 15. Juli, wenn der spanische Rekordtorschütze seinen Urlaub auf der Mittelmeerinsel beendet hat, bekannt gegeben werden.
Magath bestätigte dem "Kicker", dass die Königsblauen mit dem spanischen Rekordtorschützen Kontakt aufgenommen haben. Eine Verpflichtung habe allerdings noch nicht stattgefunden. "Der Spieler besitzt weitere Angebote, beispielsweise aus England, und hat sich noch nicht entschieden", sagte Magath.
Raul, der für Real Madrid in 741 Spielen 323 Tore erzielte, soll ablösefrei wechseln, obwohl sein Vertrag bei den Königlichen noch bis 2011 läuft. Laut "AS" soll Raul, der bei Real rund sechs Millionen Euro jährlich verdiente, auf Schalke vier Millionen pro Jahr kassieren und einen Zweijahres-Vertrag erhalten.
Kontakt über Metzelder
Raul kam in der vergangenen Saison beim spanischen Rekordmeister kaum mehr über eine Reservistenrolle hinaus. Ihm lagen Angebote aus den USA, England und Katar vor. Für Schalke spricht, so heißt es aus Spanien, dass er in der nächsten Saison in der Champions League spielen kann. Dort ist er mit 66 Treffern ebenso Rekordtorschütze wie in der spanischen Nationalmannschaft (44).
Den Kontakt zu Schalke soll Christoph Metzelder hergestellt haben, der ebenfalls ablösefrei nach Gelsenkirchen gewechselt ist.
Während Rauls Wechsel noch nicht offiziell bestätigt ist, ist die Verpflichtung von Horst Heldt endgültig perfekt.
Aufgabenteilung soll schnell geklärt werden
Den Wechsel des 40 Jahre alten Ex-Nationalspielers vom VfB Stuttgart zu den Königsblauen machte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies am Samstag perfekt, gab ihm einen Dreijahresvertrag und einen Sitz im Vorstand. "Er wird an der Seite von Felix Magath in der sportlichen Leitung tätig sein", sagte Tönnies.
Wie genau die Aufgabenteilung zwischen Heldt und Trainer-Manager Magath, der bislang alleine für den sportlichen Bereich zuständig war, aussieht, soll in den nächsten Tagen entschieden werden. "Das müssen wir jetzt schnell machen", sagte Magath dem "sid" und freute sich über die "Verstärkung in diesem Bereich".
Mit Heldts Verpflichtung will Schalke aber auch auf den Fall vorbereitet sein, dass Magath vor Ablauf seines Vertrages 2013 den Klub verlassen sollte. Der Trainer und Manager hatte mit Kontakten zum Hamburger SV und dem ambitionierten Viertligisten RB Leipzig Aufsichtsratschef Tönnies verärgert. Auch seine Forderung nach 30 Millionen Euro für Neuverpflichtungen hatte für Missstimmung gesorgt.
Magath lobt Heldt
Seinen ehemaligen Spieler als Unterstützung im sportlichen Bereich begrüßte Magath. "Wir konnten ja nicht erwarten, dass wir so schnell so erfolgreich sein werden", sagte der 56-Jährige: "Mit der Teilnahme an der Champions League ist der Aufwand jetzt höher. Da ist es gut, wenn die Vereinsführung stabiler wird."
Heldt, der offiziell am Dienstag seinen Dienst auf Schalke antritt, sollte schon vor einem Jahr zu den Königsblauen wechseln. Damals legte allerdings Stuttgarts Präsident Erwin Staudt sein Veto ein. Magath hatte Heldt schon in seiner Wolfsburger Zeit vom VfB weglotsen wollen, Staudt verweigerte aber ebenfalls die Freigabe.
"Er hat in Stuttgart einen herausragenden Job gemacht", lobte Magath, "in seiner Zeit als Sportdirektor ist der VfB deutscher Meister geworden und zweimal in die Champions League gekommen."
Kommt auch Fuchs?
Losgeeist hatte Tönnies den Ex-Nationalspieler bei einem Treffen am Samstag mit Staudt und VfB-Sportdirektor Jochen Schneider. "Ich bin nach Stuttgart geflogen, um die Kuh vom Eis zu holen", sagte Tönnies.
Eine Ablösesumme zahlen die Schalker nach eigenen Angaben nicht, nach Informationen der "Bild" sollen die Einnahmen eines Freundschaftsspiels dem VfB zukommen, zudem soll Heldt selbst in die Tasche gegriffen haben.
Vor einem Wechsel nach Schalke steht auch der österreichische Nationalspieler Christian Fuchs vom VfL Bochum. Der 24-Jährige, der für eine festgeschriebene Ablösesumme von zwei Millionen Euro den Absteiger verlassen kann, könnte den verletzungsanfälligen Linksverteidiger Christian Pander ersetzen.