Michael Kempter hat sich mit dem deutschen Rekordmeister Bayern München versöhnt.
Der FIFA-Schiedsrichter, der in die Affäre um den ehemaligen Schiedsrichterbeobachter Manfred Amerell verwickelt ist, bat die Bayern bei einem Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge und Vorstandsmitglied Karl Hopfner um Entschuldigung für seine Anti-Bayern-Mail.
Die Bayern nahmen die Entschuldigung des 27-Jährigen aus Sauldorf an.
"Der Termin fand auf Wunsch von Herrn Kempter statt. Er hat um Entschuldigung gebeten für seine E-Mail. Wir sind nicht nachtragend und haben das akzeptiert", sagte Rummenigge der "Bild": "Kempter hat glaubwürdig klargemacht, dass er absolut unparteiisch ist. Die Entscheidungshoheit, wann und wo er wieder pfeift, liegt natürlich beim DFB. Aber wir hätten kein Problem damit, wenn er zukünftig wieder Spiele des FC Bayern leitet."
Kempter will Ruhe
Kempter wollte sich zu dem halbstündigen Gespräch in der Bayern-Geschäftsstelle an der Säbener Straße nicht äußern. "Ich will, dass erst mal Ruhe einkehrt", sagte er.
Der designierte neue Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel zeigte sich über Kempters Entschuldigung erfreut: "Großartig, dass er da war. Das ist ein richtiges Zeichen."
Laut Amerell soll Kempter ihm vor der 0:2-Niederlage der Bayern in der Champions League am 11. April 2007 gegen den AC Mailand eine E-Mail geschrieben haben, in der es heißt: "Hoffentlich fliegen die Bayern gleich raus, dann können wir anstoßen."
Kempter-Comeback in dieser Saison unwahrscheinlich
Bayern-Präsident Uli Hoeneß hatte daraufhin Konsequenzen gefordert.
Der Deutsche Fußball-Bund kündigte an, dass der Kontrollausschuss die Einleitung eines Verfahren gegen Kempter wegen des Verdachts auf unsportliches Verhalten prüft.
Kempter hatte von einer "unbedachten Äußerung" gesprochen. Trotz der Entschuldigung ist ein Comeback von Kempter in dieser Saison unwahrscheinlich. Der DFB wartet die juristischen Verfahren ab.Kempter und ein anonymer Schiedsrichter klagen gegen Amerell wegen sexueller Belästigung und Nötigung.
Im Gegenzug klagt Amerell gegen Kempter und drei weitere Unparteiische wegen falscher Verdächtigung.