Bei der Suche nach einem Nachfolger für Mario Gomez hat Bundesligist VfB Stuttgart den nächsten Rückschlag erlitten.
Nachdem zuletzt schon der Transfer mit dem Hoffenheimer Demba Ba gescheitert war, beendete der VfB nach wochenlangem Poker nun am Mittwochabend auch die Verhandlungen mit Wunschkandidat Klaas-Jan Huntelaar von Real Madrid. Als neuer Favorit gilt nun der Brasilianer Vagner Love von ZSKA Moskau.
"Wir wollten Klaas-Jan Huntelaar verpflichten, weil er mit seiner Spielweise sehr gut in unsere Mannschaft gepasst hätte. Aber wir sind nicht bereit, uns hinhalten zu lassen", sagte Sportdirektor Horst Heldt nach dem geplatzten Deal.
Huntelaar lässt Frist verstreichen
Nach Informationen der Schwaben hatte der niederländische Nationalspieler die gemeinsam vereinbarte Frist für eine definitive Entscheidung über einen Wechsel zum VfB nicht eingehalten, "weil er sich mit seinem derzeitigen Verein Real Madrid nicht auf eine Vertragsauflösung verständigen konnte".
Der 25 Jahre alte Huntelaar galt als Wunschspieler von Trainer Markus Babbel. Der VfB hatte sich mit Real Madrid sogar schon über die Ablösemodalitäten geeinigt.
Bis zu 20 Millionen Euro wäre den Schwaben der Wechsel wert gewesen. Huntelaar war zuletzt auch immer wieder mit Tottenham Hotspur und dem FC Arsenal aus der Premier League in Verbindung gebracht worden. Angeblich favorisiert er einen Wechsel nach England.
Vagner Love nun neuer Favorit
Durch die Absage an Huntelaar ist nun offensichtlich der Brasilianer Vagner Love von ZSKA Moskau wieder erste Wahl als Gomez-Nachfolger, der für über 30 Millionen Euro zu Bayern München gewechselt war.
Heldt hatte schon erklärt, dass der VfB "an mehreren Fronten" tätig sei.
Vagner Love bekundete seinerseits sein Interesse. Dessen Berater Hendrik Hoppenworth bestätigte wiederum Kontakte zu Heldt. Allerdings soll auch Olympique Lyon mitbieten.
"Wir brauchen noch Verstärkungen"
Unter Druck steht der VfB bei der Suche nach einem neuen Stürmer allemal. In gut einer Woche steht im DFB-Pokal das erste Pflichtspiel an. Am 7. August starten die Stuttgarter mit dem Auswärtsspiel beim deutschen Meister VfL Wolfsburg in die neue Bundesliga-Saison. Zudem warten im August noch zwei eminent wichtige Qualifikationsspiele zur Champions League.
Zuletzt hatte schon Torwart Jens Lehmann die Verantwortlichen aufgefordert, die Gomez-Millionen möglichst schnell zu reinvestieren. "Wir brauchen noch Verstärkungen. Nur mit einem Ersatz für Mario schafft man es nicht. Da braucht man schon noch etwas mehr", sagte der 39 Jahre Ex-Nationalspieler.
Stuttgart im Sturm nur dünn besetzt
In Cacau und Ciprian Marica stehen derzeit nur zwei erfahrene Angreifer im VfB-Kader. Dazu kommen noch die beiden Talente Julian Schieber und Alessandro Riedle.
Insgesamt haben die Stuttgarter erst rund zwei Millionen in Stefano Celozzi vom Karlsruher SC und Nachwuchsmann Riedle investiert.
Der Rest des Transfererlöses für Gomez steht noch zur Verfügung, nachdem zuletzt schon der Wechsel von Mittelfeldspieler Milan Jovanovic an den zu hohen Ablöseforderungen von Standard Lüttich gescheitert war.