National als Letzte im Training, international als Erste wieder im Geschäft - unter Zeitdruck hat beim Hamburger SV mit einem ungewöhnlich intensiven Auftakttraining die Ära des neuen Trainers Bruno Labbadia begonnen.
Exakt 90 Minuten dauerte die erste Übungseinheit der Hanseaten unter der Leitung des Ex-Nationalspielers am Samstagvormittag, am Nachmittag folgt gleich eine zweite Trainingssession.
"Es werden intensive Tage"
"Hätte ich es mir aussuchen können, hätte ich gern eine Woche eher angefangen. Nun können wir es nicht langsam angehen lassen, sondern müssen sehr komprimiert arbeiten. Es werden intensive Tage", gab der neue Coach seinem Vorgänger Martin Jol einen Seitenhieb mit. In der Tat bleibt Labbadia bis zum ersten Pflichtspiel am 30. Juli nicht viel Zeit bleibt.
An diesem Tag muss der HSV in der dritten Qualifikationsrunde für die Europa League - Nachfolger des UEFA-Cups - antreten. Der Gegner steht noch nicht fest.
Und so erlebten rund 500 Zuschauer, unter ihnen auch HSV-Aufsichtsratsboss Horst Becker, auf dem Trainingsplatz unweit der WM-Arena ein abwechslungsreiches Programm mit Rundenläufen, Bewegungsspielen, Schusstraining und einem Abschlusskick. Erstaunt waren die Fans, dass sie von den Profis mit Applaus begrüßt wurden, eher schüchtern wurde zurückgeklatscht.
Auch U-21-Europameister fehlen
Während der ehemalige brasilianische Nationalspieler Ze Roberto erst Mitte nächster Woche im Trainingslager im österreichischen Längenfeld erwartet wird, trug Robert Tesche erstmals das HSV-Trikot.
Der Mittelfeldspieler von Arminia Bielefeld hatte am Freitag einen Vertrag bis zum 30. Juni 2012 unterschrieben, die Ablösesumme soll bei rund einer Million Euro liegen.
Labbadia: "Ich werde Kontakt zu ihm halten"
Noch nicht wieder mit von der Partie waren die drei U21-Europameister Änis Ben-Hatira, Dennis Aogo und Jerome Boateng. Labbadia: "Sie haben zwei Wochen frei. Man muss sehen, inwieweit sie schon für die ersten Spiele einzuplanen sind. Angedacht ist eine aktive Erholung im Urlaub."
Die innerbetrieblichen Turbulenzen im Juni, die im Rücktritt von Sportchef Dietmar Beiersdorfer gipfelten, hat der 43 Jahre alte Fußball-Lehrer nach eigenem Bekunden abgehakt.
"Ich werde weiter Kontakt zu ihm halten, weil ich ihn als Mensch sehr schätze. Aber wir müssen auch nach vorne sehen und werden schließlich an Ergebnissen gemessen. Solange es sein muss, übernehme ich Didis Job", so Labbadia.
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