Dietmar Hopps Worte lassen Großes erwarten. "Das wird beispiellos sein", sagt der Gönner der TSG 1899 Hoffenheim, wenn er auf das neue Trainingszentrum des Bundesliga-Spitzenreiters angesprochen wird.
Nach dem Durchmarsch aus der dritten Liga, dem Gewinn der Herbstmeisterschaft und der Eröffnung der 60 Millionen Euro teuren Rhein-Neckar-Arena steht Hoffenheim vor dem nächsten Meilenstein einer bis vor wenigen Jahren noch so ereignislosen Vereinshistorie.
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Mitte März 2008 begannen im benachbarten Zuzenhausen die Bauarbeiten für das Trainingszentrum. Für den Sommer dieses Jahres ist die feierliche Eröffnung des 15 Millionen Euro teuren Projekts angedacht.
Drei Kilometer weiter eine neue Welt
"Es wird ein funktionales Trainingszentrum, in dem wir die jetzt schon vorhandenen guten Möglichkeiten vielleicht sogar noch ein bisschen verbessern werden", erklärt Ralf Rangnick im Gespräch mit SPOX.
Derzeit findet das Vereinsleben im bisherigen Klubgelände in Hoffenheim unweit der mittlerweile landesweit bekannten Tankstelle auf der Sinsheimer Straße statt. Ein Fußball-Platz, ein alter Bauernhof als Lagerraum, eine Geschäftsstelle. Die Presseabteilung ist in einem Bauarbeiter-Container untergebracht.
Nach dem Saisonende steht jedoch der Umzug in die neuen Räumlichkeiten an. Knapp drei Kilometer entfernt stehen Rangnick zukünftig vier Trainingsfelder zur Verfügung, und auch im Gebäudekomplex soll es an nichts mangeln.
Bullaugen als Highlights
In der von einer Glasfront dominierten Geschäftsstelle werden die Verwaltung, das Marketing und die Presseabteilung ihre Büros bekommen. Das eigentliche Trainingszentrum wiederum steht ganz im Zeichen der Sportler.
18 Zimmer, ein kleiner Loungebereich inklusive einer Bibliothek und eines Billard-Tisches sowie ein Speiseraum werden im Obergeschoss für die Profis zur Verfügung stehen, um sich zwischen den Übungseinheiten auszuruhen.
Im Erdgeschoss befinden sich die Umkleiden und die Physioräume mit einem angegliederten Regenerationsbereich. Die Highlights: Das Schwimmbad mit höhenverstellbarem Boden und ein Unterwasserlaufband mit Bullaugen zur Video-Analyse des Gangbildes.
Hilfe bei der Talentsuche
Am Trainingszentrum ist das vom Verein renovierte, 293 Jahre alte Schloss Agnestal angeschlossen, in dem die Nachwuchsfußballer beherbergt werden sollen. Talente, die nicht aus der Umgebung stammen, können hier auch übernachten.
"Gerade für die jungen Spieler ist das Zentrum wichtig, um sich weiterzuentwickeln. Vielleicht wird es auch ein Argument für ein umworbenes Talent sein, sich für uns zu entscheiden", hofft Rangnick.
Kommt das Hoffe-Abi?
Um die Bedingungen weiter zu optimieren, will die sportliche Führung womöglich doppelt für ein Novum im deutschen Fußball sorgen.
Einerseits wird über die Einführung eines "Hoffenheim-Abiturs" ("Bild"-Zeitung) nachgedacht. Die Jugendspieler müssten nicht wie derzeit auf eine normale Schule gehen, sondern könnten beispielsweise im Schloss unterrichtet werden.
"Sportdirektor Bernhard Peters und ich haben uns darüber unterhalten. Vor allem wenn wir aus anderen Teilen Deutschlands oder der Welt Talente verpflichten, ist es wichtig, dass der Stundenplan sich nach dem Training orientiert und nicht umgekehrt", sagt Rangnick.
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Salihovic wird es freuen
Eine weitere Idee: Der Bau einer "Standard-Halle", in der die Spieler auf Kunstrasen Eck- und Freistöße üben können. Rangnick: "Für so etwas braucht man gar nicht viel Fantasie. Jetzt im Winter mit Minusgraden, Sturm und schlechtem Wetter macht es keinen Sinn, Eckball- oder Freistoßvarianten draußen zu trainieren. Aber wenn es eine Halle mit der Größe eines halben Platzes gäbe, hätte man ganz andere Möglichkeiten."
Aber vor überbordenden Erwartungen an das Trainingszentrum warnt Rangnick. Die Formel "bessere Bedingungen = mehr Punkte" würde nicht aufgehen.
Rangnick: "Entscheidend ist nach wie vor die Qualität der Spieler. Du kannst noch so ein modernes Trainingszentrum haben, aber wenn die Spieler nicht genügend Talent haben, wird das ganze nicht auf fruchtbaren Boden fallen."
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