"Eine Entscheidung zu begründen, wenn 22 Spieler auf einen einreden, ist ein Ding der Unmöglichkeit", sagte der Italiener Rosetti in einer UEFA-Mitteilung: "Eine Erklärung ist unter diesen Umständen unmöglich und das Spiel kann rasch aus den Fugen geraten, was dem Ansehen des Fußballs schadet."
Deshalb soll laut Rosetti "nur der Kapitän der Mannschaft, die über eine Entscheidung diskutieren möchte, den Schiedsrichter ansprechen dürfen". Die Kapitäne seien zudem "dafür verantwortlich, dass ihre Mitspieler den Schiedsrichter respektieren, Abstand halten und ihn nicht bedrängen. Jeder Spieler, der die Rolle seines Kapitäns ignoriert, beim Schiedsrichter reklamiert und/oder sich respektlos verhält, wird verwarnt."
Falls es sich - wie im Fall von Manuel Neuer bei der deutschen Mannschaft - beim Kapitän um den Torwart handelt, "muss ein Feldspieler bezeichnet werden, der als Ansprechpartner fungieren kann, falls sich am anderen Ende des Spielfelds eine umstrittene Szene ereignet".
Im Gegenzug sollen die Schiedsrichter ihre Entscheidungen häufiger den Mannschaften gegenüber begründen. "Die Spielleiter werden dazu ermutigt werden, sich offen mit den Kapitänen auszutauschen, um eine respektvolle Atmosphäre zwischen allen Parteien zu schaffen", sagte Rosetti: "Auf diese Weise können sie eine bedeutende Vertrauensbasis zu den Spielern schaffen und die für moderne Schiedsrichter erforderlichen Führungsqualitäten an den Tag legen."
Die UEFA nimmt mit ihrem Vorstoß eine Vorreiterrolle ein. Die Regelhüter des International Football Association Boards (IFAB) hatten Anfang März beschlossen, die in anderen Sportarten bereits praktizierte Maßnahme gegen die Rudelbildung zur kommenden Saison einer einjährigen Testphase zu unterziehen.