Schalke 04 holt sich den ersten Titel

SID
Für den FC Schalke 04 war es der erste Triumph im Supercup
© Getty

Pokalsieger Schalke 04 hat Meister Borussia Dortmund in die Schranken gewiesen und den ersten offiziellen Titel der neuen Saison geholt. Im Revierderby um den Supercup gewannen die Königsblauen im eigenen Stadion glücklich mit 4:3 im Elfmeterschießen, nachdem es nach 90 Minuten - eine Verlängerung gab es nicht - 0:0 gestanden hatte. Gegen überlegene Dortmunder konnte die Elf von Trainer Ralf Rangnick aber nur wenig Selbstvertrauen für die neue Spielzeit tanken.

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Der überragende Torwart Ralf Fährmann sicherte dem Pokalsieger mit Elfmeterparaden gegen Kevin Großkreutz und Ivan Perisic den ersten Sieg über den Erzrivalen seit dem 26. Februar 2010 (2:1). "Der Sieg ist eine Genugtuung, einfach super", sagte Fährmann, Nachfolger von Nationaltorwart Manuel Neuer im Schalker Tor: "Ich tue mein Bestes, diese Lücke in der neuen Saison zu schließen."

Fährmanns Trainer Ralf Rangnick lobte seinen Schützlich ebenfalls: "Ralf Fährmann hat ein riesiges Spiel gemacht. Er hat sich auch viel Vertrauen von seinen Mitspielern geholt. Das war schon der richtige Gradmesser. Es war klar, dass wir über 90 Minuten nicht verhindern konnten, dass Dortmund zu Chancen kommt. Aber unter dem Strich haben die Jungs das gut gemacht."

Der BVB verpasste seinen vierten Supercup-Titel und konnte sich damit nicht zum alleinigen Rekordgewinner krönen. "Ich glaube, der Sieg von Schalke ist unverdient. Wie viele hundertprozentige Chancen wir vergeben haben, habe ich lange nicht erlebt", meinte BVB-Neuzugang Ilkay Gündogan.

Kampf auf beiden Seiten

Vor 61.673 Zuschauern in der ausverkauften Gelsenkirchener WM-Arena erwischte Meister Dortmund den besseren Start. Nach einer Ecke von Mario Götze verpasste Sebastian Kehl den Führungstreffer nur um Zentimeter, als der BVB-Kapitän mit einem Kopfball am Pfosten scheiterte. Nach der Anfangsoffensive des Meisters kam Schalke besser ins Spiel und durch zwei Kopfbälle von Innenverteidiger Benedikt Höwedes zu ersten Chancen (10. und 16.). Beide Male aber ging der Ball über das Tor.

Danach verflachte die intensive, aber von vielen Fehlern geprägte Partie. Beide Seiten schenkten sich nichts, Spielfluss kam aber nur selten auf. Sowohl beim Meister als auch beim Pokalsieger war noch viel Sand im Getriebe. Vieles blieb Stückwerk.

Ab Mitte der ersten Halbzeit übernahm Dortmund dann mehr und mehr das Kommando. Zunächst parierte Ralf Fährmann einen Kopfball von Kevin Großkreutz (23.), dann hielt der Nachfolger von Nationaltorwart Manuel Neuer glänzend einen Schuss von BVB-Neuzugang Ilkay Gündogan von der Strafraumgrenze (27.). Wie schon in der Vorsaison offenbarten die behäbigen Schalker große Probleme im Spielaufbau, Dortmund hingegen wirkte insgesamt eingespielter und zielstrebiger.

BVB in der zweiten Hälfte klar besser

Die beste Chance des ersten Durchgangs vergab BVB-Sturmspitze Robert Lewandowski kurz vor der Pause. Nach Steilpass von Gündogan lief der Pole alleine auf Fährmann zu, doch der ehemalige Frankfurter lenkte den Flachschuss von Lewandowski in Klassemanier noch mit den Fingerspitzen um den Pfosten (43.).

Auch in der zweiten Halbzeit war Dortmund überlegen. Nach einem Pass von Götze kam Lewandowski halbrechts im Strafraum frei zum Abschluss, der Schuss des Polen ging aber deutlich links am Pfosten vorbei (47.). Wie auch im ersten Durchgang fiel Schalke spielerisch wenig ein, Dortmund wurde immer stärker.

Nach Ballverlust des zur Halbzeit eingewechselten Jose Manuel Jurado konterte der BVB über Kehl, Shinji Kagawa und Götze, aber Höwedes rettete für den geschlagenen Fährmann kurz vor der Linie (57.). Drei Minuten später war es wiederum Schalkes Schlussmann, der den Rückstand verhinderte.

Kagawa in starker Verfassung

Kagawa spielte Götze im Strafraum frei, der BVB-Youngster scheiterte aber aus zehn Metern an Fährmann (60.). Erst 13 Minuten später hatte Schalke seine erste gute Chance nach der Pause, doch Roman Weidenfeller parierte Jan Moraveks Schuss aus sechs Metern per Fußabwehr.

Trotz der Niederlage war BVB-Coach jürgen Klopp nach der Partie nicht sonderlich enttäuscht: "Ich bin nicht unzufrieden. Dass nicht alles perfekt sein kann, haben wir vorher gewusst. Trotzdem glaube ich, haben wir ein tolles Fußballspiel gesehen."

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