Amerell wirft Zwanziger Günstlingswirtschafts vor

SID
Manfred Amerell legt im Streit mit dem DFB gegen Präsident Theo Zwanziger nach
© Getty

Manfred Amerell hat gegen Theo Zwanziger nachgelegt. Der frühere Ex-Schiedsrichter beschuldigt den DFB-Boss, einen Referee aus seinem Heimatort in die Bundesliga gehievt zu haben und sieht eine Vernichtungsmaschine gegen sich in Gang gebracht.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Manfred Amerell wirft dem DFB-Präsidenten Theo Zwanziger im Zuge des Sitten-Skandals Günstlingswirtschaft vor. Der frühere Bundesliga-Schiedsrichter beschuldigte den Boss des DFB, einen Schiedsrichter (Markus Wingenbach) aus Zwanzigers Heimatort Altendiez in die Bundesliga gehievt zu haben.

"Es wurde ein Schiedsrichter nach oben katapultiert, der nach den Beobachtungskriterien nicht an erster Stelle stand. Er stand punktgleich an vierter Stelle mit einem weiteren Schiedsrichter. Es gab also noch drei vor ihm. Ich stelle mir die Frage, ob Zwanziger die ganze Wahrheit sagt. Er hätte sagen müssen, mein Schiedsrichter aus meinem Verein ist in die Bundesliga genommen worden, obwohl er nicht an erster Stelle stand", sagte Amerell im "DSF".

Anzeige gegen Amerell

Der DFB wies den Vorwurf der Begünstigung zurück. Der Schiedsrichterausschuss habe am 9. Januar 2010 einstimmig beschlossen, den Schiedsrichter für die Bundesliga vorzuschlagen.

Außerdem wird der Verband Amerell anzeigen. "Mit seinen neuesten Äußerungen in den Medien ist Herr Amerell endgültig zu weit gegangen. Der DFB wird dem medialen Rachefeldzug nicht weiter tatenlos zusehen und auf die beleidigenden Aussagen mit Strafanzeigen wegen übler Nachrede und Verleumdung reagieren", teilte der DFB am Mittwochabend mit.

Amerell: Zwanziger wie ein Mufti

Amerell warf Zwanziger außerdem vor, den Behauptungen eines Schiedsrichters, Michael Kempter habe sich ihm nach einem Spiel am 13. Mai 2009 "genähert", nicht nachgegangen zu sein. "Hier hätte das Vorgehen aufgeklärt werden müssen. Ich kenne die Aussage des Schiedsrichters", sagte Amerell weiter.

Gleichzeitig wiederholte Amerell seine Vorwürfe gegen Zwanziger. "Zwanziger ist unfähig, in Konfliktsituationen den Überblick zu wahren und die streitenden Parteien an einen Tisch zu holen. Er hat wie ein Mufti von oben herab entschieden, was zu machen ist."

Vernichtungsmaschine, die ihresgleichen sucht

Für Amerell ist Zwanziger "als Präsident, als Persönlichkeit, die über den Dingen steht, in der Form überhaupt nicht mehr akzeptabel."

Das Verhalten des DFB und seines Präsidenten habe mit ffenheit, Ehrlichkeit und Transparenz nichts zu tun. "Hier ist eine Vernichtungsmaschine gegen mich in Gang gebracht worden in den letzten Monaten, die ihresgleichen sucht", so Amerell.

Amerell: "Blindwütige Ermittlungen"