Verstappen packt die Playsi aus

Max Verstappen überragte das Rennen am Sonntag
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Platz 6, Kevin Magnussen: In Australien bekam der Däne vom Kollegen Alexander Maack noch berechtigterweise den Stempel "Untauglich" aufgedrückt. In China nahm er sich die Kritik aber offenbar zu Herzen und lieferte eine überzeugende Leistung ab. Im Qualifying ließ er Romain Grosjean deutlich hinter sich, im Rennen ging es mit guten Manövern bis auf Platz acht. Schlüsselfaktor dabei: Magnussen bekam seine Vorderreifen im Gegensatz zu vielen Konkurrenten ins Arbeitsfenster.

Platz 7, Esteban Ocon: Mit einem Force India in Q1 auszuscheiden, klingt erstmal nach einer sportlichen Fehlleistung des Fahrers. Doch Ocon war schuldlos. In beiden schnellen Versuchen schwenkten die Streckenposten gelbe Flaggen, eine gute Zeit zu setzen, war so unmöglich.

Im Rennen dann der nächste Unglücksfall: Nach einem Missverständnis am Funk bog Ocon nach zwei Runden in die Boxengasse ab - ohne dabei die Reifen zu wechseln. 15 Sekunden kostete dieses Malheur. Beeindrucken ließ sich der Franzose davon nicht. Dank überlegter Fahrt und einem 40-Runden-Marathon-Stint holte er sich auch im zweiten Rennen einen Punkt. Wie man seine Reifen schont, hat sich Ocon dabei offenbar schon bei seinem Teamkollegen abgeschaut.

Platz 8, Sergio Perez: Eine Startrunde zum Vergessen erlebte der zweite Force-India-Pilot. Mit durchdrehenden Rädern verlor der ehemalige Stallgefährte von Nico Hülkenberg kurz nach dem Losfahren mehrere Positionen, ehe er sich bei der Kollision mit Lance Stroll einen Plattfuß einhandelte. Schuld traf bei dem Zwischenfall niemand, die Rennkommissare entschieden auf Rennunfall.

Immerhin: Nach der ersten Runde lief der Grand Prix für Perez, der in der Qualifikation souverän ins Q3 gefahren war, nach Plan. Ohne weitere Zwischenfälle arbeitete sich der Mexikaner Stück für Stück nach vorne und sammelte zwei weitere Zähler für sein WM-Konto.

Platz 9, Daniel Ricciardo: Mehr als Startplatz fünf ist mit dem Red Bull aktuell nicht drin. Ricciardo holte am Samstag also das Maximum heraus. Mit einem guten Start schob sich der Australier dann an Räikkönen vorbei und hielt seine Position lange inne. Richtig Tempo machen konnte er aber wegen Reifenproblemen nie. Und wenn dein Teamkollege von Rang 16 startend am Ende vor dir steht, kannst du nicht den besten Tag erwischt haben.

Platz 10, Kimi Räikkönen: Einen wirklich guten Eindruck hinterließ der Iceman auf dem Shanghai International Circuit nicht. Drei Zehntel Rückstand auf Vettel im Qualifying und rund 42 Sekunden im Rennen sind kaum diskutabel - und für Ferrari offenbar so dramatisch, dass Präsident Sergio Marchionne gegenüber us.motorsport.com ein Gespräch zwischen Räikkönen und Teamchef Maurizio Arrivabene forderte.

Doch man muss den Finnen zumindest teilweise in Schutz nehmen. Zum einen klagte er immer wieder über seine Motoreinstellung, die ihn auf der langen Geraden Leistung kostete. Zum anderen patzte Ferrari bei der Strategie und ließ Räikkönen vor dessen zweiten Stopp zu lange auf seinen Softs fahren. Im Kampf ums Podium war er damit chancenlos.

Härtefall, Valtteri Bottas: 0,187 Sekunden fehlten dem Finnen im Qualifying auf Teamkollege Hamilton. Wenn man bedenkt, dass der dreifache Champion ein wahres Quali-Monster ist, scheint dieser Rückstand für den Mercedes-Frischling vertretbar. Zur Erinnerung: Auch Vorgänger Nico Rosberg biss sich bei der Zeitenjagd meist vergeblich die Zähne an Hamilton aus. Ob Renningenieur Tony Ross seinen neuen Schützling deswegen kurzzeitig "Nico" am Funk nannte?

Wie dem auch sei: Das Rennen hatte für Bottas einige Lichtblicke parat. Den Speed der Spitze konnte er zeitweise mitgehen, zudem fuhr er hinter Hamilton und Vettel die drittschnellste Rennrunde. Aber (und das ist jetzt ein großes Aber): Sich beim Reifenaufwärmen hinter dem Safety Car zu drehen und im Gras sofort danach die zweite Pirouette hinterherzuwerfen, zeugt nicht gerade von viel Fahrgeschick. Mit dieser Aktion habe es Bottas "weggeschmissen", wie Toto Wolff nach dem Rennen zu Recht kritisierte.

Und wie heißt es so schön: So ein Fehler kann, darf aber nicht passieren. Will Bottas nicht zu schnell die (inoffizielle) Nummer zwei im Team werden und im WM-Kampf noch ein Wörtchen mitreden, muss er ganz schnell liefern. Möglichst ohne Dreher.