Vettel hat Platz 1 nicht verdient

Sebastian Vettel feierte in Melbourne Ferraris ersten Sieg nach 553 Tagen ausgelassen
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Platz 6, Antonio Giovinazzi: Der Italiener wurde mit kürzest möglichem Anlauf ins eiskalte Wasser geschmissen. Am Freitag fuhr noch Pascal Wehrlein seinen Sauber und verzichtete dann doch lieber auf das GP-Wochenende in Australien. Giovinazzi übernahm nicht nur das Steuer, er brachte Teamkollege Marcus Ericsson auch in Schwierigkeiten. 0,183 Sekunden trennten die Sauber-Fahrer in Q1. Ein guter, fehlerfreier Einstand für den Italiener in der Formel 1.

Platz 7, Romain Grosjean: Platz 6 war das beste Qualifying-Resultat in der kurzen Haas-F1-Geschichte. Noch immer belasten seine ersten Jahre in der Formel 1 den Ruf des Franzosen mehr, als es gerechtfertigt wäre. Grosjean hat gelernt, sein Auto nicht zu überfahren. Schnell war er schon immer, mittlerweile ist er verlässlich geworden. Eine Eigenschaft, die auf sein Auto am Sonntag nicht zutraf. Ein Kupplungsproblem behinderte ihn, bevor ein Wasserleck ihn zur Aufgabe zwang.

Platz 8, Max Verstappen: Dass er am Freitag kaum üben konnte, hatte sich der Niederländer selbst zuzuschreiben. Er demolierte den Unterboden bei einem Ausflug auf die Kerbs. Die fehlende Trainingszeit war kostbar: Der Red Bull reagiert nach dem Konzeptwechsel von purem Abtrieb hin zu wenig Luftwiderstand extrem bockig auf kleinste Setupänderungen. Immerhin: Verstappen bewies sich einmal mehr als Racer, indem er Räikkönen am Sonntag ohne Gnade jagte. Erst als seine Bremsen abbauten, musste er die Verfolgungsjagd aufgeben.

Platz 9, Valtteri Bottas: Der Finne hatte bei seinem ersten Rennen als Nachfolger von Weltmeister Nico Rosberg bei Mercedes gegen Lewis Hamilton das Nachsehen. Im Qualifying war das zu erwarten. Hamilton ist in Melbourne der Mann des Samstags. So nah wie Bottas (0,293 Sekunden) war Rosberg in Australien nie an seinen Teamkollegen herangekommen.

Auch sonst scheint ein Mercedes-internes Duell wieder möglich: Bottas verlor zwar zu Beginn des Rennens deutlich gegenüber Hamilton und Vettel, auf den soften Reifen machte er die Lücke zum Teamkollegen dann aber wett. Führt man sich Hamiltons Aussagen zu Beginn seiner Mercedes-Zeit vor Augen, er müsse sich erst einige Monate eingewöhnen, dann ist von Bottas noch viel zu erwarten.

Platz 10, Daniil Kvyat: Der Marathonmann hätte ein besseres Resultat verdient. Er hielt 31 Runden auf den Ultrasofts durch und kam so an Teamkollege Carlos Sainz jr. vorbei. Allerdings musste Toro Rosso ihn zu einem zweiten Stopp reinholen. Die Druckluft zur Steuerung der Ventile musste nachgefüllt werden.

Härtefall, Stoffel Vandoorne: Der McLaren-Jungspund hatte das Nachsehen gegenüber Fernando Alonso. Sein Fehler war es nicht. Der Benzindruck fehlte im Qualifying, beim Rennen ging der Motor beim Boxenstopp einfach aus. Allerdings verzichtete der Belgier darauf, Honda dafür explizit an den Pranger zu stellen.

Untauglich, Kevin Magnussen: Er galt wie Vandoorne als großes Talent. Beim Dänen verdichten sich aber die Anzeichen, dass die Lorbeeren zu früh kamen. 2014 debütierte er bei McLaren, nach einem Jahr musste er zu Renault, eine Saison später ging es zu Haas. Während Grosjean am Samstag in die Top 10 einzog, war für Magnussen schon nach Q1 Feierabend. Am Sonntag stellte er sein Auto ab, weil er von einem Aufhängungsschaden ausging. Dabei war nur der Reifen kaputt. Ach ja, den Start-Crash mit Ericsson hatte Magnussen auch noch ausgelöst.

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