Die Vormittags-Zeit, die der englische Ex-Weltmeister zudem mit harten Reifen aufgestellt hatte, knackte dennoch niemand - wohl ein Hinweis darauf, dass beide Silberpfeil-Piloten im mit Spannung erwarteten ersten Vergleich nach dem Unfall von Belgien noch nicht ihre Karten aufdeckten. "Das war ein guter Tag, es hat Spaß gemacht, aber ich habe mich noch nicht ganz wohl gefühlt mit dem Auto", sagte Rosberg: "Da müssen wir noch dran arbeiten."
Der Nachteil Hamiltons aufgrund der verpassten Zeit auf der Strecke halte sich zudem in Grenzen, glaubt Mercedes-Teamaufsichtsrat Niki Lauda. "Er hat da nicht viel verloren, denn er war sofort wieder auf dem Level von Nico", sagte der Österreicher.
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Seit der Ankunft in Monza stehen die Rivalen unter genauester Beobachtung, Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff drohte zudem bei einer weiteren Eskalation auf der Strecke gar mit einer Sprengung seiner Fahrerpaarung.
"Wir wollen nicht, dass das nochmal passiert", sagte Wolff der BBC: "Und die Konsequenzen wären ganz einfach: Wenn wir es nicht schaffen, dass beide dem Renn-Spirit von Mercedes folgen, dann müssten wir das zugeben und Entscheidungen treffen. Vielleicht bräuchten wir dann ein anderes Fahrer-Duo." Das ist die bislang deutlichste Warnung des Österreichers, trotzdem unterstrich Wolff, gerne mit beiden Fahrern weiterarbeiten zu wollen.
"Nicht verschärft durch Spa"
"Es ist alles geklärt, die Stimmung ist wie vor Spa: Zwei Alphatiere fahren um die Weltmeisterschaft. Es ist aber nicht verschärft durch Spa", stellte Lauda bei Sky klar.
Im Schatten des Kampfes der Silberpfeile fuhr Weltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim/1:26,762) im Red Bull auf den siebten Rang und war damit auf der Vollgasstrecke immerhin schnellster Mann mit Renault-Antrieb. "Wir hatten keine Probleme mit dem Auto und konnten viele Runden drehen, das ist schonmal gut", sagte Vettel: "Ich denke ab Platz drei wird es hier sehr eng zugehen."
Besser kam zum Auftakt allerdings das Ferrari-Duo klar, Kimi Räikkönen (Finnland/1:26,331) und Fernando Alonso (Spanien/1:26,565) starteten mit den Plätzen drei und vier ins Heimspiel.
Ricciardo lauert auf Fehler
Vettels Teamkollege Daniel Ricciardo (Australien/1:26,992) war am Freitag langsamer als der Titelverteidiger und musste sich mit den zehnten Rang begnügen, Nico Hülkenberg (Emmerich/1:27,227) belegte nur den 12. Rang. Sauber-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing/1:28,029) kam auf Platz 16.
Alle Augen richten sich am Wochenende allerdings auf das angespannte Mercedes-Duell. Sieben Rennen vor Schluss geht Rosberg mit 29 Punkten Vorsprung auf Hamilton (220:191) an den Start. In Sichtweite lauert nach zwei Siegen in Folge mittlerweile Ricciardo (156) - anders als Teamkollege Vettel (98) hat der Australier noch WM-Chancen.
Von denen hat Ferrari sich längst verabschiedet, und trotz der guten Vorstellung im freien Training dürfen die Tifosi auch am Sonntag kaum auf den ersten Heimsieg seit 2010 (Alonso) hoffen. Die Schlagzeilen rund um die Scuderia werden in Italien derzeit ohnehin von einem anderen Thema dominiert: Vor dem Rennen verdichten sich die Gerüchte um einen unmittelbar bevorstehenden Rücktritt des langjährigen Ferrari-Präsidenten Luca di Montezemolo.
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