Neue Teile, neue Hoffnung: Sebastian Vettel hat im Freitagstraining zum Großen Preis von Spanien aufsteigende Form gezeigt und wirkt bereit für den Kampf um die ersten WM-Punkte der Saison. Während im Titel-Duell zwischen Mercedes und Red Bull die Silberpfeile um Weltmeister Lewis Hamilton überraschend deutlich im Vorteil waren, zeigten die vorgenommenen Verbesserungen an Vettels Aston Martin offenbar Wirkung.
Der viermalige Weltmeister fuhr in 1:18,947 Minuten auf den elften Rang - der Rückstand auf Platz zehn und Sergio Perez im Red Bull betrug aber nur rund drei Hundertstelsekunden. Die zuletzt starken McLaren ließ er hinter sich. Vettel war zudem rund zwei Zehntel schneller als sein kanadischer Teamkollege Lance Stroll. "Ich glaube, heute war ein besserer Tag für uns. Es gab keine Probleme soweit. Ich kam mit dem Auto eigentlich ganz gut zurecht", sagte Vettel.
Fehlerfrei blieb Vettel trotzdem nicht. Im ersten Training am Vormittag beschädigte er den Frontflügel an den Randsteinen in Kurve sieben. Vettels Auto hat für das Rennen in Spanien Upgrades am Unterboden erhalten. Im vierten Saisonlauf am Sonntag will der Heppenheimer damit endlich erstmals in die Top 10 fahren.
Teamchef Otmar Szafnauer zeigte sich schon nach dem ersten Training zufrieden. "Es sieht so aus, als ob er das Auto immer besser in den Griff bekommt", so Szafnauer.
Red Bull und Verstappen mit Problemen
Viel Arbeit wartet bis zum Qualifying am Samstag auf Red Bull. WM-Herausforderer Max Verstappen als Neunter und Perez auf Rang zehn taten sich in Barcelona überraschend schwer. Von der "echten Pace", die Verstappen im Vorfeld angekündigt hatte, war Red Bull noch weit entfernt.
Den ersten Schlagabtausch der WM-Favoriten entschied somit Hamilton klar für sich. Der Rekordchampion fuhr in 1:18,170 Minuten Bestzeit. Zweiter wurde sein finnischer Teamkollege Valtteri Bottas (1:18,309). Auch in den Longruns überzeugte Mercedes.
Mit den gewohnten Problemen des unterlegenen Haas kämpfte Rookie Mick Schumacher. Der 22-Jährige war als 19. immerhin wieder schneller als sein Teamkollege Nikita Masepin. Der Russe offenbarte abermals große Anpassungsprobleme in der Formel 1. Masepin landete gleich zu Beginn der ersten Session nach einem Fahrfehler im Kiesbett, konnte das Training aber fortsetzen.
Klare Nummer eins ist Schumacher trotz seiner bislang guten Leistungen in der Formel 1 beim Haas-Team aber nicht. Das erklärte Teamchef Günther Steiner. "Es ist zu früh, von einer Führungsrolle zu sprechen. Wenn jemand sagt, dass Mick die Nummer eins ist, ist das falsch", sagte Steiner. Schumacher und Masepin seien "gleichberechtigt".