Ferrari-Pilot Sebastian Vettel geht von Rang drei in das dritte Saisonrennen am Sonntag (8.10 Uhr im LIVETICKER), sein Teamkollege Charles Leclerc wurde mit 17 Tausendstelsekunden Vierter und ärgerte sich noch im Team Radio über einen Fehler in der letzten Runde: "Scheiße! Scheiße! Ich habe Fehler gemacht. Komm schon, Charles! Scheiße! So dumm!" Die Roten waren damit überraschend nur zweite Kraft auf der vermeintlichen Ferrari-Strecke in Shanghai.
"Ein bisschen mehr hätte ich noch rausholen können, aber Mercedes war heute zu weit weg. Ein bisschen mehr wäre drin gewesen, aber wohl nicht genug für die beiden da vorne. Sie sind schnell in den Kurven, wir holen sehr viel auf der Geraden. Wenn wir nah genug rankommen, haben wir eine gute Chance vorbeizukommen", sagte Vettel mit Blick auf das Mercedes-Duo, das die ersten beiden Saisonsiege untereinander ausgemacht hatte. WM-Spitzenreiter Bottas nahm bei seiner siebten Formel-1-Pole dem Heppenheimer 0,301 Sekunden ab, Hamilton war 0,278 Sekunden schneller.
Hinter den beiden Ferraris reihte sich Max Verstappen ein. Weil Vettel den Red-Bull-Piloten am Ende der letzten Aufwärmrunde noch überholte, tobte dieser am Funk. "Sie sind solche *******! Ganz ehrlich! Jeder reiht sich ein und sie machen alles kaputt. Du selbst versuchst, einfach nett zu sein, aber alle anderen zerstören es", fluchte Verstappen.
Der Niederländer verlor eine gute Streckenposition und konnte seinen letzten Run somit nicht mehr erfolgreich bestreiten. Es schlüpfte nämlich nicht nur Vettel, sondern auch noch weitere Fahrer durch. "Eigentlich haben wir ein Gentlemen's Agreement, dass man im letzten Sektor nicht mehr überholt", erklärte Verstappen im ORF und drohte Vettel gegenüber Ziggo Sport für die Zukunft: "So ist es jetzt, aber das werde ich natürlich nicht vergessen. Ab jetzt werde ich eben auch ihre Qualifyings versauen!"
Sebastian Vettel ist sich keiner Schuld bewusst
Gegenüber Sky sagte Verstappen, dass er ohne den Zwischenfall auf Platz drei oder vier gefahren wäre. Ob sich Vettel deswegen schuldig fühlt? Wohl eher nicht, schließlich habe er in besagter Situation unter Zeitdruck gestanden, stellte der Heppenheimer klar: "Wir hatten nur zehn Sekunden Luft. Also habe ich mich beeilt, damit ich rechtzeitig über die Linie komme."
Nico Hülkenberg fuhr im Renault nach starken Leistungen in den freien Sessions auf Startplatz acht und landete damit direkt hinter seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo.
Bottas freute sich über die siebte Pole seiner Karriere und die erste der Saison. "Das ist für mich bislang ein richtig gutes Wochenende, ich fühle mich sehr wohl auf der Strecke", sagte der Finne.
Auch Hamilton bescheinigte seinem Teamrivalen einen "herausragenden" Auftritt. Bottas (44 Punkte) führt das WM-Klassement mit einem Zähler Vorsprung auf den Engländer an. Leclerc (26) und Vettel (22) liegen nur auf den Plätzen vier und fünf.
China-GP: Das Qualifying-Ergebnis der Top 10
Platz | Fahrer | Team | Rundenzeit | |
1 | 77 | Valtteri Bottas | Mercedes | 1.31.547 |
2 | 44 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1.31.570 |
3 | 5 | Sebastian Vettel | Ferrari | 1.31.848 |
4 | 16 | Charles Leclerc | Ferrari | 1.31.865 |
5 | 33 | Max Verstappen | Red Bull | 1.32.089 |
6 | 10 | Pierre Gasly | Red Bull | 1.32.930 |
7 | 3 | Daniel Ricciardo | Renault | 1.32.958 |
8 | 27 | Nico Hülkenberg | Renault | 1.32.962 |
9 | 20 | Kevin Magnussen | Haas F1 | --- |
10 | 8 | Romain Grosjean | Haas F1 | --- |