Sebastian Vettel zeigt eine Meisterleistung in der Wüste, wird aber von Pierre Gasly übertroffen. Lewis Hamilton betreibt Schadensbegrenzung, während Valtteri Bottas im zweiten Mercedes nur teilweise überzeugt.
Platz 10, Fernando Alonso:
Eigentlich wollte McLaren nach dem erfolgreichen Saisonauftakt in Australien nach den beiden Red Bulls greifen. Von diesem Vorhaben müssen Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne nun aber wohl erstmal abrücken und sich lieber auf den Mittelfeldkampf konzentrieren. Denn in Bahrain waren Toro Rosso, Renault und auch Haas besser unterwegs. Für Alonso war Platz sieben also das Höchste der Gefühle. Besonders, wenn man das Qualifying in Erinnerung ruft, bei dem nicht mehr als Rang 13 heraussprang.
Mit seiner Rennerfahrung bügelte Alonso den schwachen Samstag aber schnell aus. Er preschte beim Start einige Positionen nach vorne und durfte sogar das Vergnügen erleben, Alt-Rivale Hamilton zu überholen. Die Szene aus der ersten Runde sollte allerdings das Highlight in Alonsos Rennen bleiben. Mehr war nicht drin. Die Hoffnung heißt jetzt "T2" - die Zweitversion des McLaren, die beim Aserbaidschan-GP zum Einsatz kommen soll.
Platz 9, Esteban Ocon:
Letztes Jahr war der Mexikaner mit 18 Top-10-Ergebnissen der Punktegarant schlechthin. Und in dieser Saison? Startete Esteban Ocon mit einem zwölften Rang wenig erfolgreich. Doch schon in Bahrain ging es wieder aufwärts: Platz acht in der Quali, Platz zehn im Rennen. Dass er sich bei der Zieleinfahrt über einen Zähler freuen durfte, verdankt Ocon einem Überholmanöver zwei Runden vor Schluss gegen Carlos Sainz Junior. Ein solider Auftritt, bei dem er Stallgefährte Sergio Perez in den Schatten stellte.
Platz 8, Kimi Räikkönen:
38 Jahre ist der Iceman mittlerweile alt - und damit offenbar bereit für seinen zweiten Frühling. Schon in Melbourne war er über weite Strecken schneller oder zumindest auf Augenhöhe mit Vettel. In Sakhir zeigte sich dann ein ähnliches Bild: In allen Trainingssessions hatte Kimi Räikkönen die Nase vor seinem Ferrari-Kollegen. Und auch in der Quali war er schneller - bis auf den letzten Run in Q3.
Wenn es drauf ankommt, fehlt ihm eben doch noch das gewisse Quäntchen zu Vettel. Erst 0,143 Sekunden im Kampf um die Pole, dann machte ein schlechter Stopp die letzten Sieghoffnungen zunichte. Am unglücklichen Zwischenfall bei seinem zweiten Stopp, bei dem er einen seiner Mechaniker umfuhr, und an dessen Ende er mit einem losen Rad seinen Ferrari noch in der Boxengasse parken musste, trifft ihn keine Schuld: Räikkönens Ampel hatte schon auf Grün gezeigt.
Platz 7, Valtteri Bottas:
Dritter im Qualifying, Zweiter im Rennen und jeweils vor Teamkollege Lewis Hamilton positioniert - eigentlich klingt das alles nach einem erfolgreichen Wochenende für den Finnen. Doch ganz so super lief's dann doch nicht.
Bottas hatte nämlich die Chance, das Rennen zu gewinnen. Hätte er etwas früher etwas mehr Gas gegeben, er wäre ein bis zwei Runden schneller zu Vettel aufgeschlossen und hätte eine echte Attacke setzen können. So aber blieb ihm nur ein harmloses Herauszucken aus dem Windschatten und ein Verbremser in der letzten Runde, der auch die letzte Hoffnung stahl.
Man kann nur spekulieren, ob Hamilton in derselben Situation noch gewonnen hätte oder nicht. Den Killerinstinkt sucht man bei Bottas allerdings vergeblich. Nicht umsonst monierte Motorsportchef Toto Wolff nach dem Rennen im ORF: "Es hat mich verärgert, weil ich glaube, es wäre mehr drinnen gewesen am Ende."
Einen Platz im Ranking hat sich Bottas dennoch verdient. Immerhin schlug er Hamilton in der Quali und hievte sich mit einem guten Start an Kimi Räikkönen vorbei auf Platz zwei. Diesen konservierte er bis zum Schluss ohne Probleme.
Platz 6, Nico Hülkenberg:
Schon in der zweiten Kurve geriet der Renault-Pilot mit seinem Lieblingsfeind Kevin Magnussen aneinander. "Ein tüchtiger Rummser" sei das gewesen, verriet Nico Hülkenberg anschließend, wies aber darauf hin, dass alles mit fairen Mitteln zugegangen war. Kaputt gegangen ist bei dem Zusammenstoß nichts, der Emmericher fuhr problemlos weiter und am Ende auf Platz sechs. Mit dieser Leistung kann Hülkenberg - wissend, dass er das Maximum herausgeholt hat - zufrieden sein.