Nach dem Auftaktrennen in Australien verpasst Wehrlein auch den Grand Prix von China (Sonntag, 8.00 Uhr im LIVETICKER) wegen Trainingsrückstandes im Zuge einer Verletzung, die sich der Worndorfer im Januar beim sportlich unbedeutenden "Race of Champions" zugezogen hatte.
Zudem rechtfertigte sich Wolff dafür, das Ausmaß der Blessur erst so spät öffentlich kommuniziert zu haben. "Man sollte über den Gesundheitszustand eines Sportlers nicht in den Medien elaborieren", sagte der Österreicher, der zuvor bei RTL angegeben hatte, Wehrlein habe sich bei dem Crash "Wirbel im Halswirbelbereich gestaucht und gebrochen".
Wolff machte dies öffentlich, weil ihm "der Kragen geplatzt" sei, weil "Verschwörungstheorien aufgekommen" seien, die besagten, Ferrari habe ein Interesse daran, dass Wehrleins Ersatzmann Antonio Giovinazzi im Sauber bleibe und dass Wehrlein "eine Prinzessin" sei, "die nicht im Auto sitzen will. All das ist nicht der Fall. Es war eine sehr schwerwiegende Verletzung, die wir eigentlich nicht breittreten wollten. Aber jetzt ist die Zeit, es zu sagen - damit die Leute Ruhe geben."
Kaltenberg widerspricht Wolff
Wolffs Ausführungen widersprach Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn. "Die Verletzung trifft die Brustwirbelkörper und nicht die Halswirbel, das hat auch Pascal klargestellt beim zweiten Test in Barcelona", wird die Österreicherin von bild.de zitiert. Kaltenborn berief sich dabei auf Berichte des Mercedes-Juniorprogramms und führte aus: "Es sind offenbar Mikro-Frakturen. Das muss man jetzt nicht dramatisieren, aber man hätte es auch nicht so bagatellisieren sollen wie vorher, als ob er einfach nicht in der Lage ist zu fahren."
Das Sauber-Team fährt diese Saison mit Ferrari-Motoren, Giovinazzi ist Zögling und Ersatzfahrer der Scuderia - deshalb ist der Rennstall an einer guten Beziehung gelegen. Wehrlein wird wiederum seit langem von Mercedes gefördert. Zuvor hatte aber schon Kaltenborn gesagt, Wehrlein müsse nicht um seinen Job bangen. "Natürlich nicht", hatte die 45-Jährige am Donnerstag gesagt. Es sei nur "eine Frage der Zeit", wann der Worndorfer bei den Schweizern wieder ins Cockpit steige.