Chase Carey, der neue Herrscher der F1

SID
Charles G. Carey ist neuer Boss der Formel 1
© getty

Charles G. Carey, genannt Chase, ist kein Mann für die zweite Reihe. Das musste auch Bernie Ecclestone längst klar sein. "Ich bin ein bisschen zu alt, um ein Lehrling zu sein", sagte Carey schon am Rande des Formel-1-Rennens 2016 in Singapur, als der US-Manager Ecclestone erstmals die Show stahl. Die Kameramänner prügelten sich damals um die besten Bilder von Carey, Ecclestone war nur Statist - und wurde damals fast umgerannt.

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Charles G. Carey, genannt Chase, ist kein Mann für die zweite Reihe. Das musste auch Bernie Ecclestone längst klar sein. "Ich bin ein bisschen zu alt, um ein Lehrling zu sein", sagte Carey schon am Rande des Formel-1-Rennens 2016 in Singapur, als der US-Manager Ecclestone erstmals die Show stahl. Die Kameramänner prügelten sich damals um die besten Bilder von Carey, Ecclestone war nur Statist - und wurde damals fast umgerannt.

Vier Monate später ist Ecclestone Geschichte, Carey der neue "Mr. Formel 1". Und das Ego des US-Managers ist mindestens ebenso groß wie das seines Vorgängers. Der Harvard-Absolvent und knallharte Business-Mann mit dem altmodischen Zwirbelbart, unter dem sich eine Narbe verbergen soll, könne andere Alphatiere "zum Frühstück verspeisen", sagen Weggefährten. Doch der Machtmensch ist - anders als Ecclestone - auch fähig zum Konsens.

Der Erfolg eines Unternehmens basiere auf erfolgreicher Führung, die "versteht, was alle Parteien wollen", sagt Carey, der als enger Vertrauter des Medien-Moguls Rupert Murdoch gilt, es müssten auch mal "Kompromisse gemacht werden". Nein, eine "Diktatur" werde es unter ihm in Zukunft nicht mehr geben, sagt Carey.

Carey gilt als Sport-Freak

Benzin habe er nicht im Blut, sagt Carey: "Was mehr in meinen Adern ist, ist Sport." Der 62-Jährige gilt als regelrechter Sport-Freak. Carey gilt als riesiger Fan des Baseball-Teams New York Yankees und soll sogar gebrauchte Stühle aus dem alten Yankee-Stadion in seinem Büro stehen haben. Während seines Studiums spielte er Rugby. In den 1980er Jahren etablierte Carey für Murdoch die Fox-Senderkette in den USA und war auch die treibende Kraft hinter dem Sport-Engagement des TV-Riesen - er fädelte unter anderem den Rechte-Deal des Senders mit der NFL ein.

Die Kultur in der Formel 1 wird sich mit Carey auf jeden Fall ändern. Er versichert, nicht am schnellen Profit interessiert zu sein. Mit der Königsklasse habe er "langfristige Visionen", sagt Carey. Beim Weg in die Zukunft, heraus aus der Krise, ist er jetzt der Mann in der ersten Reihe.

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