Klare Worte am Donnerstag im Vorfeld des Großen Preises von Deutschland (Sonntag, 14 Uhr/LIVETICKER). Zeitgleich diskutierte in Genf die Strategiegruppe der Königsklasse über die Umsetzung der Idee schon zur neuen Saison.
Vor allem wegen der für ein Formel-Auto ungewöhnlichen Optik ist der "Halo" nach wie vor ein Streitpunkt. "Natürlich gefällt uns allen nicht, wie er aussieht, aber nichts rechtfertigt den Tod eines Rennfahrers", sagte Vettel: "Es sind viele Dinge passiert. Und es wäre wohl das erste Mal in der Geschichte der Menschheit, dass man eine Lektion erhält und nichts daraus lernt. Wir haben die Chance, die Sicherheit zu verbessern, und alles andere wäre dumm."
Vettels ehemaliger Red-Bull-Teamkollege Daniel Ricciardo wies darauf hin, dass die Formel 1 durch einen Cockpitschutz nicht weniger spektakulär werde. "Was Außenstehende verstehen müssen: 'Halo' verändert nicht unsere Perspektive. Wir machen immer noch einen gefährlichen Sport, und wir sind immer noch Rennfahrer", sagte der Australier: "Er soll nur verrückte Unfälle verhindern, dass wir etwa von fliegenden Reifen getroffen werden."
17 Prozent höhere Überlebenschance errechnet
Auch Manor-Pilot Pascal Wehrlein (Worndorf) hält den Entwurf für eine gute Lösung, Nico Hülkenberg (Emmerich) von Force India ist dagegen noch immer nicht vollends überzeugt. "Es kann Leben retten", sagte er: "Auf der anderen Seite ist die Formel 1 schon ziemlich sicher. Vielleicht sollte man ein gewisses Risiko bewahren."
Zuletzt hatte der Weltverband FIA eine um 17 Prozent höhere Überlebenschance durch den "Halo" (deutsch: Heiligenschein) bei den verschiedensten Unfallszenarien errechnet. Das Konzept umfasst zwei Streben aus Titan, die seitlich am Cockpit nach vorne geführt und in der Mitte von einer Hauptstrebe gestützt werden.
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