Im Kampf gegen Mercedes hofft der viermalige Weltmeister auf ähnliche Vorteile wie bei seinem überraschenden Sieg Ende März in Malaysia. Dort hatte die Sonne den Asphalt auf bis zu 60 Grad aufgeheizt. Und weil Ferrari bei diesen schweren Bedingungen mit einer cleveren Taktik unterwegs war und außerdem durch auffallend wenig Reifenverschleiß glänzte, hängte Vettel Weltmeister Lewis Hamilton und dessen Stallrivalen Nico Rosberg ab.
Ob das auch am Sonntag beim spektakulären Nachtrennen im Golfstaat klappt? Es sei jedenfalls "zu einfach", sich ausschließlich auf die Hitze zu verlassen, meinte Vettel. Doch im Duell der Werksteams hat der 27-Jährige auch aus einem anderen Grund Hoffnung: "Wir haben bewiesen, dass wir ein starkes Auto haben, egal, bei welchen Bedingungen."
Mit einem Sieg und zwei dritten Plätzen liegt der Heppenheimer (55 Punkte) in der WM-Gesamtwertung hinter Hamilton (68), aber noch vor Rosberg (51). Ferrari ist aktuell ganz klar die zweite Kraft der Formel 1 und kann sich ungeachtet des teaminternen Zoffs bei den Silberpfeilen auf das Wesentliche konzentrieren. Bis zur Nummer eins fehlt aber noch einiges. "Mercedes war im letzten Jahr weit voraus, das löst sich nicht einfach in Luft auf", sagte Vettel, der Mercedes trotzdem weiterhin "richtig ärgern" will.
"Hohe Asphalttemperaturen sicher"
Obwohl das Rennen in den Abendstunden stattfindet, sind hohe Asphalttemperaturen sicher. Tagsüber liegt die Lufttemperatur aktuell bei über 30 Grad. Das könnte Mercedes erneut zusetzen. "Unser kritischstes Problem war es, die Reifen haltbar zu machen. Das haben wir gelöst, wir sind gut vorbereitet für Bahrain", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nach dem Doppelsieg am Sonntag in China: "Aber es hat keine 60 Grad Asphalttemperatur gehabt."
Dass der Reifenverschleiß in der Hitze wieder ansteigt, sei deswegen nicht auszuschließen. Den Silberpfeilen ist anzumerken, dass sie Respekt vor dem heißen Klima haben und Ferrari erneut fürchten. "Wir machen gute Fortschritte", lobte Vettel, der allerdings auch zur Zurückhaltung mahnte: "Wir müssen die Füße auf dem Boden halten. Man darf es nicht als selbstverständlich sehen, dass wir in dieser Position sind."
"Werden mit Entwicklung nicht aufhören"
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene denkt ähnlich und sieht Mercedes vor dem vierten von 19 Rennen erneut in der Favoritenrolle. "Sie sind das stärkste Team", sagt der Italiener: "Aber wir werden mit unserer Entwicklung nicht aufhören. Wir gehen aber Schritt für Schritt kontrolliert nach unserem Plan vor."
Kampfansagen bleiben dabei aus. "Wenn ich sage, dass Mercedes aufpassen muss, weil wir gewinnen werden, dann fangen hier alle an zu lachen", sagte Arrivabene. Allerdings weiß vor allem Vettel nur zu gut, wie sich Triumphe in Bahrain anfühlen. 2012 und 2013 gewann der viermalige Weltmeister im Red Bull, im Vorjahr triumphierte Hamilton in Sakhir spektakulär vor Rosberg.
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