Bald mehr Technologietransfer? Der Wunsch nach Einsparungen bleibt das dominante Thema des Frühjahres, einige kleinere Teams haben jetzt eine neue Idee entwickelt. Wie "Motorsport-Magazin.com" berichtet, sollen demnach einige Teile in Zukunft gemeinsam entwickelt werden, um so mit einer Art "Kern-Auto" Kosten zu sparen.
Die Idee kommt von Sauber, Lotus und Force India, unter anderem sollen Hauptelemente wie das Monocoque gemeinsam gebaut werden. Billigere Bestandteile, etwa die Flügel, würden indes in Eigenregie bleiben. Informationen der "Autosport" zufolge wurde der Vorschlag bei den jüngsten Treffen der Strategiegruppe bereits diskutiert, ein Beschluss wurde aber nicht gefasst. Die großen Teams sind ohnehin der Meinung, dass schon jetzt ein ausreichendes Maß an Technologietransfer erlaubt ist.
Sorge um die Traditionsrennen: Der Wandel der Zeit macht auch vor der Formel 1 nicht Halt. Die traditionsreichen Rennen in Deutschland und Italien sind aus finanzieller Sicht zunehmend in Gefahr, auch Silverstone wirft kaum noch Gewinne ab. John Grant, der die Strecke in Großbritannien als Vorsitzender des British Racing Driver's Club mit leitet, hatte daher jetzt eine klare Botschaft an die FIA parat.
"Was für eine Weltmeisterschaft wäre das ohne den britischen Grand Prix? Wir haben den französischen nicht mehr, wir könnten dieses Jahr keinen deutschen haben, daher wird es immer wichtiger, dass historische Events im Kalender bleiben", mahnte Grant im "Telegraph": "Uns bereitet es Sorgen und es sollte der FIA viel mehr Sorgen bereiten. Sie sind für die Weltmeisterschaft verantwortlich und dafür, sicherzustellen, dass die Weltmeisterschaft auch diesen Namen verdient.
Die Silverstone-Verantwortlichen drehen intern derzeit jeden Stein um und suchen nach Sparmöglichkeiten, wie Grant bestätigte: "Wir haben mehr Dinge gefunden als erwartet, die nicht nur verbessert werden konnten, sondern mussten." Die Kosten waren im Laufe der Jahre deutlich gestiegen - wie sich jetzt offenbar herausstellte, mehr als nötig war. "Was wir nicht tun können, ist, die Leute abzuzocken", fügte er hinzu. Das scheint sich auszuzahlen: Die Ticketverkäufe sind um 29 Prozent höher als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.
Rosberg-Kampfansage an Hamilton: In der Vorsaison musste Rosberg trotz seines klaren Vorsprungs den WM-Titel letztlich Teamkollege Lewis Hamilton überlassen, doch der Mercedes-Pilot zieht die positiven Schlüsse aus der Enttäuschung. "Nico Rosberg ist durch die Niederlage und Schwierigkeiten stärker geworden", erklärte er von sich selbst in der dritten Person sprechend in der "Sport Bild": "Schlauer ist er auch, weil er im vergangenen Jahr viel gelernt hat."
Vor allem was die Zweikampfstärke in den entscheidenden Momenten auf der Strecke angeht, will sich Rosberg gesteigert haben: "Es gibt weniger Situationen, die unbekannt für mich sind. Ich bin auf alles, was auf der Strecke passieren kann, besser vorbereitet. Das nennt man eine größere Erfahrung. Ich werde auf jeden Fall erfolgreicher sein. Ich habe über die gesamte Saison gesehen nicht viele Fehler gemacht. Null Fehler sind natürlich immer besser, aber das gelingt keinem Fahrer da draußen - auch Lewis nicht."
Horner - Mercedes ist der Maßstab: Red-Bull-Teamchef Christian Horner glaubt, dass sich an der Spitze vorerst wenig ändern wird. "Mercedes ist dieses Jahr definitiv wieder der Maßstab. Es wird ein schwieriges Unterfangen sie zu jagen, aber das muss unser Ziel sein", betonte er laut "Motorsport-Magazin.com".
Darüber hinaus warnte Horner vor Ferrari: "Sie scheinen einen Schritt nach vorne gemacht zu haben. Aber auch wir sehen ganz gut aus. Wir haben über den Winter hart gepusht und hoffentlich können wir den Gegnern, allen voran Mercedes, das Leben schwer machen."
Force India begeistert von Wehrlein: Seine ersten Tests in Barcelona musste Force India noch im 2014er Auto fahren, neben den beiden Stammfahrern Sergio Perez und Nico Hülkenberg durfte auch der von Antriebslieferant Mercedes "ausgeliehene" Pascal Wehrlein die neuen Reifen testen. Mehrere Tage durfte Wehrlein im Force-India-Boliden fahren, wenngleich er kurzzeitig auch bei Mercedes den erkrankten Lewis Hamilton vertreten musste.
"Jeder war beeindruckt von Pascal. Er hat eine sehr reife Herangehensweise und hat keinen Fehler gemacht", zeigte sich Force-India-Geschäftsführer Otmar Szafnauer laut "Motorsport-Total.com" zufrieden: "Pascal war sehr detailiert und akkurat. Mit ihm an der Seite unserer Stammfahrer zu fahren, gab uns beim Vergleich der Daten einen schönen Gradmesser."
Massa über die F1-Zukunft: Felipe Massa hat sich Gedanken über die Zukunft der Formel 1 gemacht. "Meine Vision sieht vor, den mechanischen Grip zu verbessern und die Aerodynamik nicht komplett wegzunehmen. Ich mag den Motor, es ist ein sehr starker Motor, den wir da haben. Nicht einfach zu fahren, also interessant", erklärte Massa bei "Crash.net".
Am Sound der Motoren müsse aber noch weiter gearbeitet werden, die Beschwerden mancher Piloten kann sich der Ex-Ferrari-Pilot leicht erklären: "Sie beschweren sich nur über den Motor, weil sie selbst nicht den besten haben. Wenn sie den besten Motor hätten, würden sie sich niemals beschweren. So ist das eben. Wenn man nicht gewinnt, ist es einfach zu jammern."
Zudem gefallen Massa auch die zuletzt präsentierten Zukunftskonzepte Ferraris: "Es sieht gut aus. Es sieht so aus wie das, was wir in der Vergangenheit hatten. Wie 2008, als die Autos komplett aerodynamisch waren." Allerdings gab er gleichzeitig zu: "Ich denke, wir müssen die Regeln verstehen, die wir jetzt haben. Es ist schwierig, die Dinge von einem auf das andere Jahr komplett zu verändern, weil man das vorher vorbereiten muss."
Force-India-Debüt am Freitag? Force India hat am Mittwoch nicht nur erste Bilder seines neuen VJM08-F1-Autos veröffentlicht, auch auf der Rennstrecke soll der Bolide bald zu bewundern sein: Berichten zufolge will Force India am Freitag in Barcelona endlich auch mit seinem neuen Auto in die Testphase einsteigen, zuletzt war der Rennstall noch mit seinem Vorjahres-Boliden gefahren. Über das Wochenende soll das neue Auto dann möglichst viel Praxis auf der Rennstrecke erhalten.
Lotus holt Entwicklungsfahrerin: Noch mehr Frauen-Power für die Königsklasse! Lotus hat die Spanierin Carmen Jorda als Entwicklungsfahrerin verpflichtet. Die Tochter des Ex-Rennfahrers Jose Miguel Jorda soll vor allem im Simulator arbeiten, den E23 aber noch in dieser Saison auch auf der Strecke fahren.
Alle Formel-1-Rennen der nächsten Saison im Überblick