Newey bleibt bei Vettel-Team

SID
Adrian Newey bleibt dem Rennstall von Red Bull weiter treu
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Trotz des schwierigen Starts in die neue Turbo-Ära lässt Sebastian Vettels Team sein Super-Hirn nicht zur Konkurrenz ziehen: Adrian Newey hat seinen Vertrag bei Red Bull verlängert, unklar bleibt jedoch die neue Rolle des Briten.

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Sebastian Vettels Rennstall Red Bull Racing hat die Angriffe der Konkurrenz erfolgreich abgewehrt und Star-Designer Adrian Newey langfristig an sich gebunden - dennoch muss das Weltmeister-Team in Zukunft wohl häufiger ohne sein Super-Hirn auskommen. Wie Red Bull am Sonntag vor dem Großen Preis von Kanada mitteilte, unterschrieb der heftig von Ferrari umworbene Newey einen Kontrakt über mehrere Jahre, seine genaue Rolle ab dem kommenden Jahr bleibt jedoch unklar.

Denn der 55-Jährige soll nun für Red Bull Technology an neuen Projekten arbeiten und das Team zudem "als Berater und Mentor" beim Bau der Formel-1-Autos unterstützen - Einzelheiten sollen zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden.

"Sehr stark involviert"

Teamchef Christian Horner bekräftigte bei der BBC, Newey werde auch in Zukunft "sehr stark involviert" sein. Eine Äußerung im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung klang jedoch einschränkend: "Adrian wird immer noch einige Rennen besuchen, aber sein neuer Job wird eine Kombination aus mehreren Dingen sein." Einen Nachfolger werde man vorerst aber nicht suchen.

Die Vertragsverlängerung erweckt damit einen zwiespältigen Eindruck. In der schwierigsten Phase seit Jahren schraubt die Trumpfkarte des Rennstalls sein Engagement offenbar zurück, seit 2006 arbeitet der Brite für Red Bull und gilt mit seinen Aerodynamik-Konzepten als Schlüssel zu vier Konstrukteurs- und vier Fahrer-Titeln.

Noch wichtiger allerdings: Newey wird in den kommenden Jahren auf keinen Fall die Konkurrenz verstärken, dies hätte Vettel und Co. am härtesten getroffen.

Wichtiges Signal

Im Entwicklungsrennen der Toprennställe nach dem Start in die neue Ära mit den Turbo-Hybridmotoren ist das ein wichtiges Signal. Die gesamte Konkurrenz läuft derzeit den hoch überlegenen Mercedes-Silberpfeilen hinterher, so wartet Red Bull in dieser Saison noch auf den ersten Sieg und hat wohl keine WM-Chancen mehr.

Noch größer sind allerdings die Probleme bei Ferrari, das zudem seit 2007 auf den Gewinn der Fahrer-WM wartet. Entsprechend heftig hatte die Scuderia um die Dienste Neweys geworben. Dem Engländer, der bereits vor der Vertragsverlängerung mit rund neun Millionen Euro Jahresgehalt zu den Topverdienern der Branche gezählt hatte, sollen die Italiener in ihrem letzten Vorstoß rund 15 Millionen Euro pro Jahr geboten haben.

Neweys genaue Ambitionen bleiben nun abzuwarten. Dass er mit den Neuerungen in der Formel 1 hadert, da sie die Möglichkeiten der Designer beschneiden, ist ein offenes Geheimnis. Ein sinkendes Interesse an der Königsklasse ist daher denkbar, einen Wechsel zur Konkurrenz hatte man aber intern wohl ohnehin ausgeschlossen. "Er hat väterliche Gefühle für dieses Team", sagte Teamchef Christian Horner zuletzt. Allerdings habe Newey "den Punkt erreicht, wo er Lust hat, sich weiteren Herausforderungen zu stellen". Inwieweit das zu Lasten von Vettel und Co. geht, bleibt abzuwarten.

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