"Sebastian Vettel ist der Hammer. Er ist ganz klar der Beste, er arbeitet am meisten, macht am wenigsten Politik, kümmert sich um seine Mechaniker", sagte Haug am Sonntagabend in der TV-Sendung "Blickpunkt Sport".
Der Schwabe räumte zwar ein, dass Vettel von seinem starken Auto profitiert, doch habe er auch "geholfen, das Auto zu entwickeln". Dass der Red-Bull-Rennstall seit 2010 die Formel 1 dominiert, sei deswegen absolut verdient: "Auch wenn man Geld hat, gewinnt man in der Formel 1 die Titel nicht per Postwurfsendung. Red Bull ist mit Abstand das beste Team."
"Nicht sein bester Spruch"
Haug erklärte, "allergrößten Respekt" vor dem zu haben, was Vettel leistet und hielt seinen Kritikern entgegen: "Wenn jemand viermal Weltmeister hintereinander wird mit 26, dann sollte man die Leistung auch anerkennen."
Kritisch sieht der langjährige Mercedes-Motorsportchef allein den "Eier"-Spruch, den Vettel nach dem Großen Preis von Singapur Ende September getätigt hatte: "Ich weiß nicht, ob es sein bester Spruch war. Er hätte vielleicht besser gesagt, dass andere vielleicht nicht ganz so hart arbeiten."
Vettel hatte Mercedes-Angebot
Haug offenbarte auch, dass er vor einigen Jahren seine Fühler nach dem damaligen Talent Vettel ausgestreckt hatte: "Wir haben mal intensive Gespräche geführt. Aber Red Bull hat ihn aufgebaut, deswegen ist es die logische Konsequenz, dass er dort fährt."
Doch auch ohne den Fahrer Vettel sieht Haug das Team Mercedes GP zehn Monate nach seinem Ausscheiden auf einem guten Weg: "Die Saat ist noch nicht ganz aufgegangen, aber dieses Jahr ist es schon besser geworden. Und nächstes Jahr wird Mercedes um den Titel mitfahren."
Haug selbst, der nach 22 Jahren als Mercedes-Motorsportchef 2013 ein Sabbatjahr eingelegt hat, wird bald wohl auf die Rennsportbühne zurückkehren: "Ich habe eine neue Herausforderung gefunden. Es ist aber noch nicht spruchreif."
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