Formel-1-GP in Bahrain abgesagt

SID
2011 wird in Bahrain kein Formel-1-Rennen stattfinden
© Getty

Die Einsicht kam spät, die Absage noch nicht zu spät: Mit ihrem freiwilligen Verzicht haben die Veranstalter des Großen Preises von Bahrain dem unrühmlichen Possenspiel mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Jean Todt um eine Neuansetzung des im März ausgefallenen Rennens endlich ein Ende gemacht.

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Für Fahrer und Teams bleibt es damit bei 19 statt der ursprünglich geplanten 20 Rennen. Der Große Preis von Indien dürfte seine Premiere nun doch am 30. Oktober anstatt erst im Dezember feiern. Das muss die FIA jetzt nur noch mit Zustimmung aller Rennställe offiziell verabschieden.

Zayed Rashid Al Zayani, Chef der Rennstrecke in Bahrain, verkündete am frühen Freitagmorgen in einer Pressemitteilung den Verzicht auf das Rennen, damit kam der Golfstaat dem Automobil-Weltverband FIA zuvor.

Todt mit später Einsicht

Dessen Präsident Todt hatte nach massiver Intervention der Teamvereinigung FOTA am Donnerstag bereits eine erneute Abstimmung über den Termin in Aussicht gestellt, den das World Motor Sport Council der FIA erst in der vorigen Woche festgesetzt hatte.

"Während Bahrain froh gewesen wäre, am 30. Oktober einen Grand Prix zu sehen, ist es klar geworden, dass dieser Termin nicht gehalten werden kann. Wir respektieren völlig diese Entscheidung", sagte Al Zayani: "Bahrain hat kein Verlangen danach, ein Rennen zu sehen, das die Saison verlängern und die Freude der Fahrer, Teams und Fans beeinträchtigen würde."

Man wolle seine Rolle in der Formel 1 so positiv und konstruktiv wie immer ausfüllen. "Deshalb und im besten Interesse des Sports werden wir die Neuansetzung des Rennens in dieser Saison nicht weiter verfolgen", sagte der Streckenchef und äußerte seine Vorfreude, die Formel 1 im kommenden Jahr wieder in seinem Land zu begrüßen zu dürfen. 2012 soll in Bahrain nach dem von der FIA veröffentlichten Kalender am 11. März der Saisonauftakt stattfinden.

Unruhen in Bahrain

Der Große Preis von Bahrain war am 13. März dieses Jahres wegen der politischen Unruhen in dem Golfstaat abgeagt worden. Am vorigen Freitag, zwei Tage nach Aufhebung des Ausnahmezustands in Bahrain am 1. Juni, hatte die FIA das Rennen für den 30. Oktober neu angesetzt und wollte dafür den ersten Großen Preis von Indien auf den 4. oder 11. Dezember verschieben.

Die Teams hatten in einem Brief an Todt neben der immer noch nicht geklärten Lage in Bahrain auf große logistische Probleme durch die geplante Verschiebung des Indien-Rennens und die Verlängerung der Saison hingewiesen.

"Die FIA hat immer ein Herz für den reibungslosen Ablauf der Weltmeisterschaft und die Interessen der Teams und ist immer darauf vorbereitet, alles in einer konstruktiven Weise zu klären", schrieb Todt in seinem Antwortbrief an die FOTA.

Nur Webber interveniert

Der Franzose erklärte, dass er nach den Wünschen der Teams die Rechteinhaber, vertreten von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, gebeten habe, ihre geplante Kalenderänderung nochmals zu überdenken und dem World Council der FIA möglicherweise einen überarbeiteten Vorschlag zukommen zu lassen.

Die Fahrer um Weltmeister Sebastian Vettel hatten sich aus den Diskussionen, ob man in Bahrain aufgrund der aktuellen Situation fahren solle oder nicht, weitgehend rausgehalten. Darauf habe man als Fahrer ohnehin keinen Einfluss oder man habe keine detaillierten Informationen, um die Lage zu beurteilen, waren die Antworten. Lediglich Vettels Teamkollege Mark Webber hatte sich offen gegen einen Start in Bahrain ausgesprochen.

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