Heiße Jagd: Vettel reif für die nächste Pleite?

Von Alexander Mey
Der Europa-GP 2011 in Valencia wird aller Voraussicht nach ein Hitzerennen werden
© Getty

Die Gegner von Sebastian Vettel wetzen vor dem Europa-GP in Valencia (Training, Fr., 10 Uhr im LIVE-TICKER) die Messer. Sie haben nach dem Kanada-GP Blut geleckt. Reifen und Hitze werden das Rennen entscheiden.

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Streckendaten:

 

  • Name: Valencia Street Circuit
  • Ort: Valencia
  • Länge: 5,419 Kilometer
  • Runden: 57
  • Renndistanz: 308,883 Kilometer
  • Kurven: 13 Rechtskurven, 12 Linkskurven

 

Darauf kommt es an:

Ein hartes Rennen für Mensch und Material. Die Hitze, der rutschige Asphalt, der Stop-and-Go-Charakter, die Rekordzahl von 25 Kurven pro Runde sowie über 60 Schaltvorgänge pro Umlauf bürgen für jede Menge Arbeit. Häufiger wird nur in Singapur geschaltet.

Der Kurs im Hafen von Valencia hat einen außergewöhnlichen Charakter. Er ist für einen Stadtkurs schnell, aber erfordert trotzdem mehr Abtrieb als die Strecke in Montreal.

Überholen ist traditionell kaum möglich, das könnten die Pirelli-Mischungen aber wie so oft in dieser Saison ändern. Ebenso wie die beiden DRS-Zonen, in denen der Heckflügel flach gestellt werden darf. Sie befinden sich beide im mittleren Sektor auf der Geraden nach Kurve 10 und der Geraden nach Kurve 14.

 

Wetter-Prognose:

 

  • Freitag: leicht bewölkt, 22-27 Grad, 20 Prozent Regen-Risiko
  • Samstag: leicht bewölkt, 26-29 Grad, 10 Prozent Regen-Risiko
  • Sonntag: sonnig, 29-31 Grad, 0 Prozent Regen-Risiko

 

Reifenwahl:

Medium und soft: Premiere für die Medium-Mischung von Pirelli. Der Reifen mit dem weißen Schriftzug wurde in Montreal im Training bereits getestet und soll den im Vergleich zu Kanada und Monaco höheren Anforderungen an die Haltbarkeit der Reifen in Valencia Rechnung tragen.

Pirelli rechnet aufgrund der vielen Stop-and-Go-Passagen, aber auch einiger schnellerer Kurven im letzten Sektor mit relativ hohem Reifenverschleiß. Zudem wird der Asphalt auf dem Stadtkurs gerade zu Beginn sehr rutschig sein. Eine Prognose für die Anzahl der Boxenstopps im Rennen gibt Pirelli nicht ab, aber aufgrund der großen Hitze wird es sicher nicht wie im Vorjahr ein Einstopp-Rennen geben.

Statistik:

 

  • Sieger 2010: Sebastian Vettel (Red Bull) in 1:40:29,571 Stunden
  • Pole-Position 2010: Sebastian Vettel (Red Bull) in 1:37,587 Minuten
  • Schnellste Rennrunde 2010: Jenson Button (McLaren) in 1:38,766 Minuten
  • Rekordsieger: Sebastian Vettel, Rubens Barrichello, Felipe Massa (alle 1)

 

Favoriten:

Red Bull: Die Vorzeichen für Sebastian Vettel und Mark Webber sind ähnlich wie in Montreal, da das Layout der Kurse sich im Kern nicht allzu sehr unterscheidet. Die deutlich höhere Anzahl an Kurven - auch ein paar mittelschnelle sind dabei - könnte den Bullen etwas mehr in die Karten spielen.

Im Qualifying sind Vettel und Webber ein letztes Mal klar favorisiert, bevor in Silverstone das Zwischengas im Auspuff-System verboten wird, das Red Bull vermeintlich einen Vorteil vor allem im Zeittraining bringt. Im Rennen wird es wohl wie immer eng zugehen.

McLaren: Denn McLaren reist nach dem Sieg von Jenson Button in Montreal mit jeder Menge Rückwind in Spanien an. Das Auto sollte wieder gut auf die Strecke passen und die Messer sind gewetzt.

"Wir haben gezeigt, dass wir Vettel schlagen können, und wir wissen, dass wir um die WM kämpfen können", sagte Button. "Der Trick wird sein, im Rennen schnell genug zu sein, um mögliche Defizite im Qualifying ausbügeln zu können."

Ferrari: Ähnlich optimistisch wie McLaren ist auch Ferrari. Red Bull ist auch in den Augen von Montreal-Pechvogel Fernando Alonso reif für eine weitere Niederlage: "Wir waren in Monaco sehr nah am Sieg dran und hätten auch in Montreal darum kämpfen können. Ich sehe also keinen Grund, warum uns das nicht auch in Valencia gelingen sollte."

Ein Fragezeichen steht hinter dem Umgang des Ferrari mit den Reifen. Die superweiche Mischung, die dem roten Renner so gut liegt, kommt diesmal nicht zum Einsatz. Alonso äußerte sich aber in Montreal sehr zufrieden mit dem Medium-Reifen. Ferraris Chancen stehen und fallen mit der Performance der Pneus.

Mercedes: Gleiches gilt für Mercedes. Bei den Silbernen galt bisher grob die Faustregel: je kühler desto besser. Keine guten Vorzeichen also für das zu erwartende Hitzerennen in Valencia.

Der Silberpfeil beansprucht nach wie vor die Hinterreifen zu stark. Die bauen in Folge dessen deutlich schneller ab als bei der Konkurrenz. Es wäre also eine Überraschung, sollte Michael Schumacher wieder so auftrumpfen können wie in Montreal.

Zeitplan:

 

  • Freitag, 10 Uhr: 1. Training
  • Freitag, 14 Uhr: 2. Training
  • Samstag, 11 Uhr: 3. Training
  • Samstag, 14 Uhr: Qualifying
  • Sonntag, 14 Uhr: Rennen

Stand in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM

 

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