Nach fünf Pole-Positions in Folge ist die Serie von Sebastian Vettel beendet. In Barcelona musste er sich im Rahmen einer Red-Bull-Show um zwei Zehntelsekunden seinem Teamkollegen Mark Webber geschlagen geben.
Das hatte aber einen Grund. Vettel konnte ab der ersten Quali-Session KERS nicht mehr einsetzen und deshalb am Ende gegen seinen glänzend aufgelegten Kollegen nichts ausrichten. Auf einen letzten Versuch in Q3 verzichteten beide Piloten, um einen Satz weiche Reifen zu sparen.
Vettel hätte es trotz seiner Probleme sicher genre noch einmal versucht, denn: "Meine Runde hat mich jetzt net vom Hocker gerissen", sagte Vettel in breitestem Hessisch. Bei ihm und dem Team siegte aber die Vernunft. "Es war eine dominante Vorstellung. Mark hat einen professionellen Job gemacht und ist am Ende eine tolle Runde gefahren", lobte Teamchef Christian Horner.
Mercedes erfüllt Erwartungen nicht
In der zweiten Reihe hinter den beiden haushoch überlegenen Bullen stehen Lewis Hamilton im McLaren und Fernando Alonso im Ferrari. Beide waren aber eine Sekunde langsamer als Webber. Obwohl ihm nur drei Tausendstel auf Hamilton fehlten, war Lokalheld Alonso mit seiner Leistung äußerst zufrieden.
Äußerst zufrieden kann Mercedes auf keinen Fall sein. Nico Rosberg kam nicht über Startplatz sieben hinaus, obwohl die Silberpfeile in den ersten beiden Quali-Runden noch besser ausgesehen hatten. "Es war zu erwarten, dass wir im Qualifying ein bisschen weiter hinten sind - vielleicht nicht ganz so weit, wie es sich jetzt darstellt", sagte Rosberg und erklärte gleichzeitig, dass sein Team Startplätze aufs Spiel gesetzt hat, um Reifen zu sparen. Rosberg war in Q3 mit gebrauchten Pneus unterwegs.
Michael Schumacher entschied sich wegen Problemen mit KERS sogar, in Q3 keine schnelle Runde mehr zu fahren, um Reifen für das Rennen zu sparen. Das bedeutet Startplatz zehn hinter Überraschungsmann Pastor Maldonado im Williams.
Heidfeld kann nach Feuer nicht starten
Nick Heidfeld und seine Ingenieure verloren einen Wettlauf gegen die Zeit. Ein Auspuff-Defekt sorgte im Abschlusstraining für ein heftiges Feuer, das große Teile des Autos zerstörte. Die Reparatur zog sich zu lange hin, um in Q1 noch einmal auf die Strecke zu gehen. Startplatz 24 ist die Folge.
"Natürlich hatte ich die Hoffnung, noch einmal fahren zu können, aber die Zeit hat einfach nicht gereicht. Das Auto war sehr stark beschädigt. Das war das größte Feuer, das ich bisher erlebt habe", sagte Heidfeld.
Adrian Sutil und Timo Glock qualifizierten sich auf den Plätzen 17 und 20 für das Rennen. Alle Fahrer haben die 107-Prozent-Hürde genommen.