In den berühmten TV-Studios der britischen Rundfunkanstalt "BBC" hat das Team Virgin sein Auto für die neue Formel-1-Saison präsentiert.
Zahlreiche Medienvertreter, Partner und Fans des Rennstalls verfolgten die Enthüllung des MVR-02, mit dem das Team von Timo Glock in der Königsklasse den ersehnten Schritt nach vorn machen soll.
Viele Probleme im ersten Jahr
Nach einer von zahlreichen Problemen belasteten Premierensaison, die der Rennstall des britischen Milliardärs Sir Richard Branson auf dem letzten Platz der Konstrukteurswertung abgeschlossen hat, soll im zweiten Jahr der Anschluss zum Mittelfeld hergestellt werden.
"2011 geht es ausschließlich darum, voranzukommen und solide Ergebnisse zu erzielen", sagte Teamchef John Booth. Vor allem von Glock erhofft sich der Brite eine Menge: "Timo hat in der vergangenen Saison trotz schwieriger Umstände einen ausgezeichneten Job gemacht. Er hat über den Winter hart an sich gearbeitet und ist physisch wie psychisch in einer Top-Verfassung."
Im Rahmen der Präsentation wurde bekannt, dass Virgin im neuen Jahr mit einer russischen Lizenz an den Start gehen wird. Darauf habe man sich nach einer Absprache mit der britischen Motor Sports Association (MSA) geeinigt, sagte Teampräsident Graeme Lowdon.
"Es ist unseren Investoren sehr wichtig", sagte Lowdon mit Blick auf den neuen Teilhaber Marussia, einen Sportwagenhersteller aus Russland.
Entwicklung komplett am Computer
Wie beim Vorgängermodell VR-01 zog Virgin bei der aerodynamischen Entwicklung ein Computerprogramm dem Windkanal vor. "Wir haben in der vergangenen Saison bewiesen, dass man mit einem Auto konkurrenzfähig sein kann, das komplett am Computer entworfen wurde", sagte der Technische Leiter Nick Wirth: "Wir haben in der Entwicklung einen Schritt nach vorne gemacht, davon bin ich überzeugt."
Im Gegensatz zur vergangenen Saison, die von vielen Ausfällen des unzuverlässigen Autos geprägt war, ließ sich das Team mit der Vorstellung des Nachfolgemodells etwas mehr Zeit. Die ersten offiziellen Formel-1-Testfahrten absolvierten die Briten vergangene Woche in Valencia noch mit dem alten Auto.
Glock und Jerome D'Ambrosio im Cockpit
An der Seite von Glock, der nach dem Ausstieg von Toyota zu Virgin gewechselt war und im vergangenen Jahr trotz ordentlicher fahrerischer Leistungen im hoffnungslos unterlegenen Auto ohne Punkt blieb, geht der Belgier Jerome D'Ambrosio an den Start.
Der 25-Jährige war in der vergangenen Saison in der GP2 und als Testfahrer für Virgin im Einsatz.
Nachdem die meisten Teams ihre Autos im Rahmen der Testfahrten in Spanien vorgestellt hatten, wählte Virgin nach eigenen Angaben bewusst einen anderen Weg.
Im Studio 1 der "BBC" wurde das Auto unter dem Motto "Eine Audienz mit Virgin Racing" präsentiert.