Schon im Halbfinale hatte die Mannschaft von Trainer Jukka Jalonen, die in der Vorrunde 2:4 gegen das deutsche Team verloren hatte, den Rekordweltmeister und Olympiasieger Russland mit 1:0 ausgeschaltet. Das Starensemble um den NHL-Torschützenkönig Alexander Owetschkin musste sich mit Bronze begnügen. Die "Rote Maschine" mit zahlreichen Superstars setzte sich im Spiel um Platz drei mit 3:2 (1:2, 1:0, 0:0, 0:0, 1:0) nach Penaltyschießen gegen Tschechien durch.
"Natürlich ist es eine kleine Erlösung", sagte Owetschkin, "ein bisschen Erleichterung und ein bisschen Freude über Bronze." Für die Sbornaja war es die 47. Medaille in der WM-Geschichte. Der zwölfmalige Titelträger Tschechien, der im Viertelfinale die deutsche Nationalmannschaft mit 5:1 aus dem Turnier geworfen hatte, blieb zum siebten Mal in Folge ohne Edelmetall. Die Kanadier, die schon im ersten Vorrundenspiel 1:3 gegen Finnland verloren hatten, verpassten es, mit dem 27. WM-Gold mit Russland gleichzuziehen.
Finnland-Kapitän Anttila gelingt Doppelpack gegen Kanada
Verteidiger Shea Theodore (11.) brachte die Ahornblätter vor 9085 Zuschauern in der ausverkauften Ondrej Nepela Arena in Führung. Für die Finnen, die mit nur zwei NHL-Profis antraten, vergab zunächst Oliwer Koski einen Penalty (6.). Doch Kapitän Marko Anttila (23. und 43.), der schon das Siegtor gegen Russland erzielt hatte, drehte das Spiel. Danach hielt die starke Defensive, Torhüter Kevin Lankinen brachte die Kanadier zur Verzweiflung, Harri Pesonen (56.) machte den Deckel drauf.
Damit gelang Finnland im vierten WM-Finale gegen Kanada der erste Sieg. 1994 in Mailand (2:1 nach Penaltyschießen), 2007 in Moskau (4:2), als Bundestrainer Toni Söderholm im finnischen Team stand, und 2016 ebenfalls in Moskau (2:0) hatten die Stars aus dem Eishockey-Mutterland triumphiert.
Im kleinen Finale brachte Michail Grigorenko die Sbornaja in Führung (13.), nur 41 Sekunden später glich Michal Repik aus (14.). Dominik Kubaliks 2:1 für die Tschechen (19.) beantwortete Artjom Anissimow zu Beginn des zweiten Drittels (21.). Im Schlussabschnitt ließen die Russen zahlreiche Torchancen zu, allein ihrem überragenden Torwart Andrej Wassilewski hatten sie es zu verdanken, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Den entscheidenden Penalty verwandelte Ilja Kowaltschuk.